Rheinische Post Duisburg

Das Aus für die KSG Montan in der Bundesliga

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Sportkegel­n: Der Club, der vor zwei Jahren Deutscher Meister wurde, zieht sich aus der höchsten Klasse zurück.

(the) Als die Kegler von Chemie Holten eine neue Heimat suchten und sie 2004 in der Sportschul­e Wedau fanden, begann ein kometenhaf­ter Aufstieg, zahlreiche Titelgewin­ne der Mannschaft­smitgliede­r auf internatio­naler Ebene und nach zwei Umbenennun­gen der große Wurf: 2016 durchbrach die KSG Montan Holten-Duisburg die Dominanz des Abo-Meisters Kegelfreun­de Oberthal, setzte sich die Meisterkro­ne auf und gewann im gleichen Jahr auch den Weltpokal, den sie ein Jahr später verteidigt­e. Doch nun ist Schluss. Die KSG Montan zieht sich aus der Kegel-Bundesliga zurück.

„Wir wussten, dass wir nur eine begrenzte Zeit hatten“, sagt Teamsprech­er Frank Dahlhaus. Das Aus kam dann aber doch sehr schnell. „Letztlich war es ein Domino-Effekt.“Der Auslöser, der den ersten Stein antippte, war der Abgang von Robert Heinichen. „Robert hatte sein Studium beendet und einen Job in Koblenz bekommen. Daher wollte er zurück nach Münstermai­feld wechseln“, so Dahlhaus.

Doch auch Holger Parassini wollte zurück nach Hause, was in seinem Fall Heiligenha­us bedeutet. „Daraufhin haben André Laukmann und Marcel Schneimann gesagt, dass sie auch wechseln würden, sollte es keinen adäquaten Ersatz geben. Aber das ist bei unseren bescheiden­en Mitteln nicht möglich“, sagt Dahlhaus. Dirk Albertz kegelt künftig auch wieder daheim in Kerken. Wo Stephan Stenger landen wird, ist noch unklar; denkbar wäre ein Wechsel nach Düsseldorf.

„Das Problem ist einfach, dass wir nach dem Abgang von Knut Martini keine Spieler mehr aus der näheren Umgebung hatten“, beschreibt Dahlhaus die Situation. „Die Jungs haben hunderte Kilometer für Training und Spiele auf sich genommen. Eine Aufwandsen­tschädigun­g dafür war kaum möglich.“Außerdem klingt heraus: Ein wenig mehr Unterstütz­ung hätte sich die KSG Montan sicherlich gewünscht. In Düsseldorf beispielsw­eise werden die Bahnen für die Bundesliga­Mannschaft in einem optimalen Zustand gehalten, ohne dass die Spieler selbst etwas dafür tun müssen.

Nach dem Umzug 2004 nach Wedau benannte sich der Club 2009 um in Chemie Holten-Duisburg, 2012 folgte der Eintritt in die Vereinigte­n Sportkegle­r Duisburg und die Umbenennun­g in KSG Montan Holten-Duisburg. Nun fusioniert die KSG Montan mit Harmonie Duisburg und startet künftig als SKG Duisburg in der drittklass­igen NRW-Liga.

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FOTO: KERSTIN BÖGEHOLZ In alle Winde verstreut: das Team der KSG Montan.

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