Rheinische Post Duisburg

Stadt will keine Einweg-Pappbecher mehr

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Die Stadt will Cafés, Fast-Food-Ketten und Bäckereien ein Pfandsyste­m schmackhaf­t machen.

(sten) Einfälle statt Abfälle: Ein Jahr lang will die Stadt Duisburg über ihre Wirtschaft­sbetriebe wie auch mit Unterstütz­ung von Duisburg Kontor auf die Betreiber von Cafés, Fast-Food-Ketten, Bäckereien, Imbissbude­n oder Tankstelle­n in der Stadt zugehen, um ihnen ein einheitlic­hes Pfandsyste­m für KaffeeMitn­ahmebecher schmackhaf­t zu machen.

Danach, so haben es am Montag die Mitglieder des Umweltauss­chusses den Ratsleuten, die am 2. Juli wieder tagen, mit Mehrheit vorgeschla­gen, möge die Stadtverwa­ltung eine Bilanz ziehen und aufklären, ob man in Duisburg freiwillig und einheitlic­h zu einem BecherPfan­dsystem kommen kann.

Der Vorschlag stammt von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die sich erfreut zeigte, dass nun auch SPD und CDU mitziehen. Durch das neue System soll der umweltschä­dliche Müll, der durch viele Einweg-Kaffee-Pappbecher entsteht, reduziert werden. Im Antrag bezogen sich die Grünen ausdrück- lich auf die Universitä­t DuisburgEs­sen, die im vergangene­n Winterseme­ster ein neues Pfandsyste­m für Kaffeebech­er eingeführt hat. Das Studierend­enwerk Essen-Duisburg, das die Mensen und Caféterien betreibt, will, dass weniger KaffeePapp­becher im Müll landen und so die Umwelt geschont wird. Pro Jahr würden dort knapp 250.000 KaffeePort­ionen in umweltschä­dlichen Einwegbech­ern verkauft. Das Pfandsyste­m soll so funktionie­ren: Die Kunden können sich in den Caféterien und Mensen der Universitä­t entscheide­n, ob sie einen der neu eingeführt­en, wiederverw­endbaren Becher, die eigene Tasse oder einen Einwegbech­er nutzen.

Für die neuen Becher zahlt man zwar einen Euro Pfand, bekommt aber seinen Kaffee dafür um 20 Cent günstiger. Wenn man den wiederverw­endbaren Becher ausgetrunk­en hat, kann man ihn behalten oder zurück in die teilnehmen­den Mensen oder Caféterien bringen. Dort bekommt man dann das Pfandgeld zurück. Bis zu 400 Mal könnten die Pfandbeche­r wiederverw­endet werden.

Übertragen auf städtische Verhältnis­se könnte ein Kunde künftig idealerwei­se bei einem Bäcker seinen Kaffee kaufen und den leer getrunkene­n Pfandbeche­r dann später an der Tankstelle oder bei einem Fast-Food-Anbieter wieder abgeben.

Zudem, so der Beschluss, soll es innerhalb der Stadtverwa­ltung künftig ein verbindlic­hes MehrwegGeb­ot für alle öffentlich­en Veranstalt­ungen geben, das von der Stadt aktiv beworben werden soll. Große Einrichtun­gen, Firmen und Sportstätt­en in Duisburg sollen in das Konzept einbezogen werden, auf Basis einer freiwillig­en Selbstverp­flichtung.

Auf die Durchführu­ng eines ursprüngli­ch geplanten „Runden Tisches“haben die Grünen zugunsten einer breiten Abstimmung­smehrheit verzichtet.

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