Sieben Pferde haben keine Bleibe mehr
Manuela Rimkus bietet seit 15 Jahren Reiterunterricht für Kinder an. Weil der Stallbesitzer ihr gekündigt hat, muss sie eine neue Unterbringungsmöglichkeit für ihre Tiere finden.
BAERL (P.S.) Für Manuela Rimkus drängt die Zeit. Bis Ende des Jahres muss sie einen neuen Stall für ihre sieben Pferde Monti (zehn Jahre), Zenek (19), Gautano (elf), Milan (neun), Döni (zehn), Flecki (25) und Anna (15) gefunden haben. In einem Reitstall in Baerl hat die 54-jährige Oberhauserin seit 15 Jahren Kindern und Jugendlichen Unterricht gegeben. Nun hat sie die Kündigung von dem Stallbesitzer bekommen. Manuela Rimkus: „Seine Begründung mir gegenüber war, dass er das Konzept ändern möchte. Ich muss das akzeptieren.“
Die engagierte Pferdeliebhaberin möchte weiterhin Kindern und Jugendlichen den Reitunterricht anbieten. Momentan hat sie 48 Reitmädels aus Baerl, Homberg, Moers und sogar aus Dinslaken, die immer wieder mal bei ihr den Sport betreiben. Das jüngste Kind ist gerade mal vier Jahre alt, die älteste Schülerin 21 Jahre und seit der Grundschule dabei. „Ich musste den Kindern bereits sagen, dass auf dem momentanen Hof der Unterricht endet. Ich würde sie gerne mitnehmen. Deshalb suche ich auch einen Reitstall im Umkreis von Baerl“, sagt Manue- la Rimkus. Sie betreibt den Sport seit 44 Jahren, auf einem Bauernhof in Oberhausen durfte sie reiten. Mit 18 Jahren hatte sie ihr erstes eigenes Pferd. Auch ihre Tochter bekam mit vier Jahren ihr erstes Pferd, die zehn Jahre alte Ponystute Flecki. Das Tier war tragend, was Manuela Rimkus beim Kauf nicht wusste. Und so hatte sie plötzlich drei Pferde.
Anfangs unterrichtete sie nur ihre kleine Tochter, später kamen immer mehr Kinder hinzu. Und auch mehr Pferde, mittlerweile sieben, darunter Rassen wie „Connemara“, benannt nach einer Hügel-und Steinlandschaft an der Atlantikküste Westirlands, „polnisches Warmblut“, „Appaloosa“, „Welsh Pony“sowie „Dülmener“. In der nordrhein-westfälischen Stadt ist das Naturschutzgebiet Mehrfelder Bruch das einzig verbliebene Terrain auf dem europäischen Kontinent, wo Wildpferde leben.
Die Arbeit mit den Kindern bereitet Manuela Rimkus viel Spaß. Eine spezielle Ausbildung als Reitlehre- rin hat sie nicht. Sie besuchte allerdings mehrere Fortbildungen in der Freizeit-Akademie von Claus Penquitts, der Leichtigkeit, Harmonie und feine Hilfengebung als Hauptpfeiler der Reitweise jahrzehntelang lehrte.
Bei Manuela Rimkus lernen die Kinder nicht nur das Reiten, sondern erleben, wenn sie sattelfest sind, jede Menge Spaß bei Wanderritten durch den Baerler Busch oder auf die Halde Rheinpreußen in Moers. Unterstützt wurde die engagierte Frau immer von ihrem Ehemann, dem Diplom-Biologen und Naturtrainer Matthias Klug, der die Gruppe begleitete und mit Essen und Getränken versorgte. „Ich würde gerne weitermachen. Aber wenn ich keinen neuen Stall finde, sieht es schlecht aus, für alle Kinder und für die Pferde“, sagt sie.