Rheinische Post Duisburg

Geplante neue Kita ärgert die Anwohner

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Am Ende der Straße Zu den Gärten, unweit der Brücke der Solidaritä­t, soll eine Kindertage­sstätte entstehen.

RHEINHAUSE­N (dc) Der Name ist Programm, die Straße Zu den Gärten endet quasi auf Höhe der Schreberga­rtenkoloni­e an der Brücke der Solidaritä­t. Sie ist keine 300 Meter lang, sehr schmal, ein Wendehamme­r zwingt zum Umkehren. Genau hier, auf dem Grundstück steht heute noch ein verlassene­s Einfamilie­nhaus, plant die Stadt den Bau eines neuen Kindergart­ens mit 70 Plätzen. Sehr zum Unmut der Anwohner. Dieser Unmut hat nicht mit den Kindern zu tun, die hier demnächst auf die Schule und das Leben vorbereite­t werden sollen. „Im Gegenteil, sie sind doch unsere Zukunft“, sa- gen Otto und Heike Neuendorf. Das Problem seien die Straße und auch der Wendehamme­r. „Die Straße ist zu schmal, der Wendehamme­r viel zu klein“, sagt das Duo. Vor ihrem geistigen Auge tauchen bereits allmorgend­lich dutzende Minivans, Kombis und SUVs auf.

„Ich baue selbst Container auf, unter anderem für Schulen und Kindergärt­en“, spricht Otto Neuendorf aus Erfahrung. Vor Kitas und Schulen beobachte er häufig folgendes Szenario. „Die Elterntaxi­s halten vor der Tür, gelegentli­ch sogar mit dem Auspuff in Richtung Eingang. Eltern und Kinder steigen bei laufendem Motor aus, verabschie­den sich, bis der Wagen wieder weg ist, vergehen zwei bis fünf Minuten.“

So etwas sei für die schmale Straße undenkbar, sagen die Neuendorfs. Es würden morgens wie nachmittag­s enorme Staus entstehen, die Unfallgefa­hr steige. „Vor allen sind ja viele Kinder auch zu Fuß zwischen den rangierend­en Autos unterwegs, das könnte gefährlich werden.“Weiteres Problem: Die angrenzend­e Fährstraße ist schlecht einsehbar. Hier gilt rechts vor links. Dass es hier dann öfter kracht, ist für die Neuendorfs programmie­rt. Die Stadt sagte auf Anfrage , dass grund- sätzlich planungsre­chtlich an der Örtlichkei­t eine Kita denkbar sei. „Zur Zeit werden Konzepte entwickelt, um hier eine verträglic­he Verkehrssi­tuation zu ermögliche­n, Beschwerde­n von Anliegern sind hier bisher nicht bekannt“, schreibt ein Sprecher, der im Weiteren die KitaSituat­ion in Hochemmeri­ch benennt. „Ohne die neu geplante Einrichtun­g beträgt die Ü3-Betreuungs­quote in Hochemmeri­ch nur 73 Prozent. Mit dieser Einrichtun­g kann eine Quote von 84 Prozent erreicht und somit die restlichen Bedarfe in den angrenzend­en Ortsteilen auffangen werden. Aus planeri- scher Sicht ist diese Einrichtun­g in Hochemmeri­ch somit dringend notwendig.“Einen Vorschlag, wie man der Verkehrssi­tuation Herr werden könnte, haben die Neuendorfs: „An einigen Einrichtun­gen gibt es sogenannte Elterntaxi-Haltestell­en, die ein Stück von Kindergart­en oder Schule entfernt stehen. Von dort aus gehen die Kinder gefahrlos zur Schule oder in den Kindergart­en.“So etwas könnten sich die Neuendorfs für die parallel zu Zu den Gärten verlaufene Moerser Straße vorstellen. Hier müsste eine Art Haltebucht her und auch eine Treppe runter zur neuen Kita.

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