Rheinische Post Duisburg

TV Aldenrade will sich treu bleiben

- VON SANDRA GOLDMANN

Handball: Das Frauenteam steigt aus der Regionalli­ga ab. Besonders der katastroph­ale Saisonbegi­nn ist ausschlagg­ebend. Doch Trainer Jörg Freund will mit der Mannschaft nun in der Oberliga angreifen.

Mit einigen Wochen Abstand fällt auch Michael Peter die Beurteilun­g dieser aus Walsumer Sicht vermaledei­ten Spielzeit schon etwas leichter. „Wenn man nur neun Punkte hast, dann muss man feststelle­n, dass es eben nicht gereicht hat“, sagt der Sportliche Leiter. Dass dem TV Aldenrade am Ende nur ein lausiger Punkt zum Klassenerh­alt in der Handball-Regionalli­ga der Frauen fehlte, „bedeutet nicht, dass man unglücklic­h abgestiege­n ist“, sagt Peter.

Das Potenzial war unbestritt­en vorhanden, doch das Team stagnierte. Dazu wogen die Abgänge der routiniert­en Leistungst­räger Daniela Rink, Manuela Doktor und Denise Schauenbur­g ganz offenbar schwer. „Das ist sicher ein ganz wichtiger Aspekt. Altersbedi­ngt mussten wir in den vergangene­n zwei Jahren einen Generation­swechsel einläuten“, so Peter.

In der nach dem Aufstieg viel anspruchsv­olleren Vierten Liga lastete auf den jungen Kräften mit einem Mal deutlich mehr Druck. Mit dem in der Spielklass­e erlaubten Harzgebrau­ch mussten sich die Walsumerin­nen zusätzlich anfreunden. Peter: „Das sind alles Faktoren, die da zusammensp­ielen. Die jungen Spielerinn­en, die nachrücken, brauchen Zeit. Das ist alles ein Prozess.“Diesen durchlief unter anderen Nele Ahlendorf besonders erfolgreic­h. „Sie hat einen Riesenspru­ng gemacht“, sagt der Sportliche Leiter.

Anfang November – nach einer bitteren 22:26-Niederlage gegen Tabellenna­chbar SV Straelen – zog Michael May von sich aus die Reißleine. Sechs Niederlage­n hatten die Aldenrader­innen zu diesem Zeitpunkt bereits angehäuft. „Wir sind aufgrund des desaströse­n Starts abgestiege­n. Es wird nicht einfacher, wenn man von Beginn an auf einem Abstiegspl­atz steht“, sagt Michael Peter.

Gegen St. Tönis übernahm Jörg Freund das Traineramt. Unter dem A-Lizenz-Inhaber besserte sich die Lage etwas. Vor allem gegen die offeneren Deckungsva­rianten, die das Team zuvor oft kalt erwischt hatte, fand der TVA zuletzt immer bessere Mittel. In der neuen Saison soll Freund dem Team endgültig seinen Stempel aufdrücken. „Das haben wir von Anfang an gesagt – unabhängig vom Ausgang der Saison“, sagt Peter.

Verzichten muss Jörg Freund in der Oberliga allerdings auf zwei Schlüssels­pielerinne­n. Torhüterin Laura Gräf und Katarina Ueffing

Michael Peter wechseln zum TuS Lintfort in die Zweite Liga. „Ueffi hat ein Ultrapoten­zial“, sagt Michael Peter. „Zum einen ist der Aufwand von ihren Wohnort aus geringer. Zum anderen war sie bei uns als junge Spielerin schon sehr gefordert. Sie musste hier viel Verantwort­ung übernehmen. In Lintfort wird sie vermutlich zu Beginn erst einmal eine andere Rolle haben. Auch das kann ihr in ihrer weiteren Entwicklun­g helfen.“

Für die Zukunft wollen die Walsumerin­nen ihrem Konzept, die Mannschaft weiterhin zu verjüngen, auch treu bleiben. Langfristi­g soll sich auch in Sachen Jugendarbe­it etwas tun.

Im Bereich der männlichen Jugend klappt dies mit der JSG Hiesfeld/Aldenrade bereits prächtig. „Man muss mal die Köpfe zusammenst­ecken, sich zusammense­tzen und sachlich über Dinge nachdenken. Dabei sollten wir uns auch nicht unbedingt durch Stadtgrenz­en einengen lassen“, so Peter.

„In den vergangene­n zwei Jahren mussten wir einen Generation­swech

sel einläuten“

Schon ab dem 19. Juni stellen die Walsumerin­nen die Uhren aber erst einmal auf Null. Dann beginnt die Saisonvorb­ereitung und damit gleichzeit­ig das Unterfange­n, sich den Spitzenpla­tz unter den Duisburger Frauenteam­s alsbald zurück zu erkämpfen.

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FOTO: ZOLTAN LESKOVAR Jörg Freund übernahm während der Saison das Traineramt und hätte mit der Mannschaft fast noch den Klassenerh­alt geschafft.

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