Salvator-Sanierung dauert wohl bis 2020
2,9 Millionen Euro kostet die Reparatur des Kirchturms. Der Bund fördert, bewilligte das Geld aber später als gedacht. Der Haupteingang wird wohl erst im Jahr 2020 freigegeben.
(F.P.) Die Sanierung des Salvatorkirchenturms verzögert sich um ein Jahr. Zwar hat die evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg alle Zusagen für finanzielle Unterstützung bekommen – doch die Prüfung der Unterlagen hat etwas länger gedauert. 2,9 Millionen kostet die Sanierung von Duisburgs bedeutender Kirche. Die Hälfte der Kosten, maximal jedoch 1,5 Millionen Euro übernimmt das Staatsministerium für Kultur und Medien. Weitere 1,4 Millionen Euro stemmen der Kirchenkreis und auch Spender. „Allein durch Spendenaktionen sind etwa 317.000 Euro zusammengekommen, dafür sind wir sehr dankbar“, erklärt Jörg Hoffmann, Vorsitzender des Presbyteriums. Nun kann bald ausgeschrieben werden. Die Fertigstellung der Arbeiten wird sich allerdings um ein Jahr verzögern.
Putz bröckelt ab, das Mauerwerk zeigt Risse, das Innenleben hat „Karies“, wie Bauingenieur Werner Maliska, der die Schäden untersucht hat, beschreibt. Die teilweise mehr als 100 Jahre alten Stahlträger, die die Mauern und Türme halten, rosten vor sich hin. Der Rost dehnt sich aus, die Steine nehmen Schaden und fallen herunter. So wie im Frühsommer 2014, als aus großer Höhe ein rund zehn Kilogramm schweres Stück aus dem Mauerwerk zu Boden plumpste. Glücklicherweise war damals kein Passant in der Nähe. Doch der Haupteingang wurde daraufhin für das Publikum gesperrt – und wird es noch voraussichtlich bis 2020 bleiben. Für die Sanierung sind Fachfirmen zuständig, die auch den Denkmalschutz des Gotteshauses beachten. „Man kann nicht jeden Stein nehmen“, weiß Hoffmann. Nicht nur das Gemäuer geht ins Geld, sondern auch das benötigte Gerüst. „Wir sind natürlich von der Witterung abhängig, aber wir wollen die Miete für das Gerüst so gering wie möglich halten“, sagt Hoffmann. Deshalb soll erst eingerüstet werden, wenn der Beginn absehbar ist.
In einem zweiten Bauabschnitt wird außerdem der Sockel des Gotteshauses erneuert. Diese Arbeiten werden noch einmal rund 400.000 Euro kosten. Davon werden 128.000 Euro gefördert, und einen Teil über- nimmt der Kirchenkreis. Das evangelische Parlament, die Synode, hatte auf einer Tagung die Bedeutung der Salvatorkirche für die ganze Stadt deutlich gemacht und beschlossen, dass die Gelder für die Sanierung von allen Gemeinden getragen werden. Allein mit den Kirchensteuermitteln der rund 9000 Mitglieder wäre das nicht möglich.
Die Gemeinde Alt-Duisburg, zu der auch die Innenstadt gehört, hat zudem noch ein anderes Sorgenkind: Die Marienkirche in der Altstadt, in der um 1150 der Johanniter-Orden seine erste deutsche Niederlassung gründete, ist ebenfalls baufällig. Für sie wird auch seit Jahren an einem Konzept gefeilt.