Förderprogramm für hochbegabte Schüler
Für das Bundesprojekt „Leistung macht Schule“haben sich mehr als 100 Schulen beworben, aus NRW sind 63 ausgesucht worden, und drei davon sind aus Duisburg. Das Projekt startete im Januar und läuft in zwei Phasen über zehn Jahre. Erklärtes Ziel: Besondere Begabungen frühzeitig erkennen und fördern. Dabei sollen auch die Kinder aus bildungsfernen Familien mit Migrationshintergrund in den Genuss des Förderprogramms kommen. Kostenpunkt: 125 Millionen Euro, die Bund und Länder zu gleichen Teilen in das Projekt investieren. Fazit: Die drei Schulen aus Duisburg, die bi- linguale Sternenschule als Grundschule, die Gemeinschaftsgrundschule Bergheimer Straße aus Rheinhausen und das Landfermann-Gymnasium aus der Stadtmitte bekommen jeweils eine viertel Lehrerstelle hinzu.
„Was zählt, ist besonders das Engagement an den Schulen“, betont Schulleiterin Kerstin Finke aus Rheinhausen. „Wir fangen gerade erst an, besonders begabte Kinder bei uns herauszusuchen und sind für die professionelle Unterstützung dankbar“. Dagegen ist Christof Haering, der Schulleiter des Landfermann-Gymnasiums, schon recht erfahren, denn in Kooperation mit der Sternenschule läuft bereits das so genannte „Drehmodell“. Die Sternenschule, wie Schulleiterin Michaela Merfeld-Hilgers erzählt, schickt besonders begabte Schulkinder für einzelne Fächer, etwa Mathematik, zum LandfermannGymnasium, und nach dem Unterricht in diesem Fach kehrt das Kind in die Sternenschule zurück.
Das Pilotprojekt, das im Januar begonnen hat, ist eng abgestimmt mit dem Kompetenzzentrum für Begabten und Begabtenförderung in Duisburg, die Eltern und Schüler gleichermaßen seit 2014 beraten und betreuen können. Thomas Krützberg, Dezernent für Bildung, Kultur, Arbeit und Soziales, lobte die Einrichtung: „Die sind ein Selbst- läufer und machen einen richtig guten Job“. Dass die Ergebnisse des Projekts „Wenn Leistung Schule macht“nicht fünf Jahre auf konkrete Ergebnisse auf sich warten lassen werden, sagte er zu. „Wir bleiben dran und schauen uns genau an, was dabei herauskommt.“In den ersten fünf Jahren sollen neue Konzepte erprobt werden, in den darauffolgenden fünf Jahren die Ergebnisse untersucht werden.
Claudia Schury vom Ministerium für Schule und Bildung aus der Landeshauptstadt Düsseldorf freut sich, dass drei Duisburgern Schulen nun die nächsten zehn Jahre vom Projekt profitieren können. „Es geht hierbei auch um die individuellen Bildungskarrieren, die damit gezielt gecoacht werden können. Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Begabung und Hochbegabung von der Universität Münster befassen, mit der wir engmaschig zusammenarbeiten, kommen in die Schulen und entwickeln standardisierte Tests, um eben besondere Begabungen zu entdecken“.
Christof Haering vom Landfermann ist schon ein alter Hase: „Wir haben Coaches an der Schule, besonders ausgebildete Lehrer, die dafür sensibilisiert sind, leistungsstarke Kinder, aber auch Mindestleister da abzuholen, wo sie gefördert werden können und Mobbing von vorneherein zu verhindern“.