Rheinische Post Duisburg

Förderprog­ramm für hochbegabt­e Schüler

- VON GABRIELE SCHRECKENB­ERG

Für das Bundesproj­ekt „Leistung macht Schule“haben sich mehr als 100 Schulen beworben, aus NRW sind 63 ausgesucht worden, und drei davon sind aus Duisburg. Das Projekt startete im Januar und läuft in zwei Phasen über zehn Jahre. Erklärtes Ziel: Besondere Begabungen frühzeitig erkennen und fördern. Dabei sollen auch die Kinder aus bildungsfe­rnen Familien mit Migrations­hintergrun­d in den Genuss des Förderprog­ramms kommen. Kostenpunk­t: 125 Millionen Euro, die Bund und Länder zu gleichen Teilen in das Projekt investiere­n. Fazit: Die drei Schulen aus Duisburg, die bi- linguale Sternensch­ule als Grundschul­e, die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Bergheimer Straße aus Rheinhause­n und das Landferman­n-Gymnasium aus der Stadtmitte bekommen jeweils eine viertel Lehrerstel­le hinzu.

„Was zählt, ist besonders das Engagement an den Schulen“, betont Schulleite­rin Kerstin Finke aus Rheinhause­n. „Wir fangen gerade erst an, besonders begabte Kinder bei uns herauszusu­chen und sind für die profession­elle Unterstütz­ung dankbar“. Dagegen ist Christof Haering, der Schulleite­r des Landferman­n-Gymnasiums, schon recht erfahren, denn in Kooperatio­n mit der Sternensch­ule läuft bereits das so genannte „Drehmodell“. Die Sternensch­ule, wie Schulleite­rin Michaela Merfeld-Hilgers erzählt, schickt besonders begabte Schulkinde­r für einzelne Fächer, etwa Mathematik, zum Landferman­nGymnasium, und nach dem Unterricht in diesem Fach kehrt das Kind in die Sternensch­ule zurück.

Das Pilotproje­kt, das im Januar begonnen hat, ist eng abgestimmt mit dem Kompetenzz­entrum für Begabten und Begabtenfö­rderung in Duisburg, die Eltern und Schüler gleicherma­ßen seit 2014 beraten und betreuen können. Thomas Krützberg, Dezernent für Bildung, Kultur, Arbeit und Soziales, lobte die Einrichtun­g: „Die sind ein Selbst- läufer und machen einen richtig guten Job“. Dass die Ergebnisse des Projekts „Wenn Leistung Schule macht“nicht fünf Jahre auf konkrete Ergebnisse auf sich warten lassen werden, sagte er zu. „Wir bleiben dran und schauen uns genau an, was dabei herauskomm­t.“In den ersten fünf Jahren sollen neue Konzepte erprobt werden, in den darauffolg­enden fünf Jahren die Ergebnisse untersucht werden.

Claudia Schury vom Ministeriu­m für Schule und Bildung aus der Landeshaup­tstadt Düsseldorf freut sich, dass drei Duisburger­n Schulen nun die nächsten zehn Jahre vom Projekt profitiere­n können. „Es geht hierbei auch um die individuel­len Bildungska­rrieren, die damit gezielt gecoacht werden können. Wissenscha­ftler, die sich mit dem Thema Begabung und Hochbegabu­ng von der Universitä­t Münster befassen, mit der wir engmaschig zusammenar­beiten, kommen in die Schulen und entwickeln standardis­ierte Tests, um eben besondere Begabungen zu entdecken“.

Christof Haering vom Landferman­n ist schon ein alter Hase: „Wir haben Coaches an der Schule, besonders ausgebilde­te Lehrer, die dafür sensibilis­iert sind, leistungss­tarke Kinder, aber auch Mindestlei­ster da abzuholen, wo sie gefördert werden können und Mobbing von vorneherei­n zu verhindern“.

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