Lawinengefahr am Wambachsee
Die neuen Kiesufer sind extrem rutschig. Bürger macht sich Sorgen um spielende Kinder. Der Stadt ist das Problem bekannt. Maßnahmen wurden bereits ergriffen.
WEDAU „Das Kind ist schon weg, da wissen die Eltern noch gar nicht, was passiert ist.“Klaus Nowack ist besorgt. Der 68-jährige Duisburger ist oft an der Sechs-Seen-Platte unterwegs, ganz besonders am Wambachsee. Vor einigen Wochen fielen Nowack die abschüssigen Kiesstellen auf, die entlang des Ufers des Wambachsees aufgeschüttet wurden. Der Kiesabhang wurde aufgeschüttet, damit die Wellen das Ufer nicht unterspülen. Denn wo das Ufer nicht bepflanzt ist, höhlt steter Tropfen den Stein, wie es schon mit den großen Basaltsteinen geschehen ist. Eigentlich kein Grund zur Sorge also, wären die Ufer bloß nicht so steil und die großen Kiesel nicht so lose.
Der Selbstversuch zeigt: Schon ein falscher Schritt, und man rutscht den steilen Abhang herunter, quasi wie auf einer Steinlawine. Im schlimmsten Fall bis in den See, der nach einer kurzen Kante bis zu zwölf Meter abfällt.
„Die Eltern lassen ihre Kinder vorgehen, und außerdem ist direkt am Spielplatz auch so eine Stelle“, kritisiert Nowack. „Es wäre klug, die Ufer zusätzlich mit Sand aufzufüllen und nach ein paar Wochen mit Muttererde zu bepflanzen“. Alternativ, sagt Nowack, könnten auch Holzpfähle aufgestellt werden, wie vor 50 Jahren. Jeder Tag, den dieser Zustand bestehen bleibt, birgt eine potenzielle Gefahr.“
Sorgen macht sich der Duisburger auch um das betrunkene Partyvolk, das gerade im Sommer die SechsSeen-Platte bevölkert. „Die haben keine Chance mehr, wenn die einmal rutschen, sind die weg.“Sollten keine Maßnahmen ergriffen werden, befürchtet Nowack, dass neben der „Lawinen“auch noch eine Rutschgefahr dazukommen könnte. „Wenn die Steine nass sind und vermoosen, werden sie noch rutschiger.“Dem Förster macht er keinen Vorwurf. „Der kennt seinen Wald, aber bei seinen Runden ist er nicht lange genug an einer Stelle, um die Gefahr zu erkennen.“
Förster Axel Freude ist sich der Problematik bewusst. „Die Kritik ist berechtigt, deswegen wird und wurde nachgearbeitet.“Die Kieslinien werden noch einmal nachgezogen, die Felsen wieder freigelegt, doch vor allem soll der Kies an den kritischsten Stellen mit Sand aufgefüllt werden. „Allerdings verkeilt sich der Sand möglicherweise nicht in den großen Steinen, dann haben wir wieder dasselbe Problem“, so Freude. Im Laufe der Zeit werde sich das Material aber auch setzen, alleine durch die Witterung. „Wir müssen beobachten, wie lange die Maßnahmen halten“. Eine akute Ertrinkungsgefahr, wie Klaus Nowack sie sieht, befürchtet Axel Freude zwar nicht, „aber es sind dennoch gefährliche Verhältnisse, die wir so schnell wie möglich ausbessern werden.“