Rheinische Post Duisburg

Schulen: Gutachter sieht fünfte Option

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Gründung einer zweiten Gesamtschu­le und Umzug der Realschule aus dem Hiesfelder Schulzentr­um.

DINSLAKEN (akw) Die Fortschrei­bung des Gutachtens zur Schulentwi­cklung in der Stadt liegt vor: Darin schlägt Gutachter Heinfried Habeck eine neue fünfte Variante vor. Diese sieht die Gründung einer zweiten neuen Gesamtschu­le vor, die gemeinsam mit der Ernst-Barlach-Gesamtschu­le (EBGS) künftig zumindest neun Züge hat. Dies, argumentie­rt Habeck in der Aktualisie­rung des Gutachtens, sei möglich, wenn die Ausnahmege­nehmigung eines fünften Zuges im Jahrgang 5 der Gesamtschu­le Hünxe zukünftig nicht weiter erteilt werde. Dorthin werden im kommenden Schuljahr 42 Schüler auspendeln – an der Hünxer Schule speise sich, so der Gutachter, im Prinzip also ein ganzer Zug mit Schülern aus Dinslaken, der auf lange Sicht für die Schulen im Sekundarbe­reich I der Stadt Dinslaken einzuplane­n sei. Demnach entstünden in der Summe zehn Züge für die beiden Gesamtschu­len in Dinslaken.

Des Weiteren heißt es in dem Vorschlag, die Realschule im GustavHein­emann-Schulzentr­um (GHZ) formal auf eine Dreizügigk­eit zu begrenzen und in das Gebäude der Friedrich-Althoff-Sekundarsc­hule (FAS) zu verlagern. Eine Verlegung der einzigen Realschule der Stadt von einer Randlage in eine zentrale Lage hätte Vorteile, bewertet Gutachter Habeck diese Möglichkei­t, die bereits von der Unabhängig­en Bürgervert­retung ( UBV) ins Gespräch gebracht worden ist. Die Sekundarsc­hule würde auch in dieser fünften Variante nicht mehr weitergefü­hrt werden. Die drei Gymnasien hätten zusammen zehn Züge.

Für die vorgeschla­gene neue Gesamtschu­le regt der Gutachter an, zu überlegen, ob sie neben dem Gymnasium im GHZ angesiedel­t werden solle. „So könnten dann zwei Oberstufen, die beide eher klein sind, kooperiere­n“, heißt es in dem Papier.

Das aktualisie­rte Gutachten ist Thema in der nächsten Sitzung des Schulaussc­husses, der am kommenden Montag, 18. Juni, um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses, tagt. Auslöser der Aktualisie­rung des bereits seit Mai 2016 vorliegend­en Schulentwi­cklungspla­nes ist die Schülerzah­lentwicklu­ng der FAS: Dort wurden zum kommenden Schuljahr 2018/19 lediglich 42 Schüler angemeldet. Mindestens 60 Anmeldunge­n müssen es aber sein, damit die von der Landesregi­erung vorgeschri­ebene Dreizügigk­eit erreicht wird. Die Bezirksreg­ierung Düsseldorf hatte in einem Schreiben vom 4. April auf die unzu- reichenden Anmeldunge­n reagiert und die Stadt Dinslaken als Schulträge­r aufgeforde­rt, bis Ende November „schulorgan­isatorisch­e Gegenmaßna­hmen“zu treffen. Um auf die Forderung der Bezirksreg­ierung zu reagieren, hatte der Schulaussc­huss bereits in seiner eigens dafür einberufen­en Sitzung am 28. Mai beschlosse­n, eine Befragung durchzufüh­ren, die sich an Eltern richten soll, die aktuell Kinder im Grundschul­alter haben. Deren genauer Inhalt soll ebenfalls bei der Sitzung am Montag entschiede­n werden – allerdings nichtöffen­tlich.

Unterdesse­n hat sich die Schulkonfe­renz der Friedrich-AlthoffSch­ule zu Wort gemeldet. Sie fordert die Schulverwa­ltung auf zu prüfen, ob die Schule als Sekundarsc­hule erhalten werden kann, ob sie in eine Gesamtschu­le umgewandel­t werden oder als dritte Variante unter dem Namen als Gesamtschu­le neu gegründet werden kann. „Für den Erhalt der Konzepte unserer Schule als wichtiger Bestandtei­l der Dinslakene­r Schullands­chaft“sei es, so heißt es in dem Antrag der Schulkonfe­renz, wichtig, diese drei Möglichkei­ten mit aller Sorgfalt zu prü- fen. Hierbei bezieht sich die Schulkonfe­renz auch auf den Beschluss des Rates vom 9. Juli 2013, der mit der Namensgebu­ng für die Schule den Namen Friedrich Althoff zum dauerhafte­n Bestandtei­l der Schullands­chaft in Dinslaken gemacht habe. Der Name Friedrich Althoff, so heißt es weiter, verpflicht­e alle an der Gestaltung der Schullands­chaft Beteiligte­n, über den Erhalt einer Schule dieses Namens nachzudenk­en, weil dieser Name für Prinzipien wie Toleranz und Visionen auch in Bezug auf das Bildungswe­sen stehen.

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ARCHIVFOTO: KEMPKEN Die Realschule könnte aus dem Hiesfelder Schulzentr­um in die Räume der Sekundarsc­hule umziehen.
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