373 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften
Im Zuge der Wohnsitzauflage muss die Stadt Voerde noch 135 geflüchtete Menschen aufnehmen.
VOERDE (P.K.) Die Stadt Voerde muss nach eigenen Angaben im Zuge der sogenannten Wohnsitzauflage noch 135 Flüchtlinge aufnehmen. Aktuell erfüllt sie die Quote nur zu 59,16 Prozent, wie aus einem Bericht von Dezernent Lothar Mertens jetzt im Sozialausschuss hervorging.
Die Stadt werde im Juli mit der Bezirksregierung Kontakt aufnehmen, um eine neue Zielvereinbarung zur Aufnahme dieser Personengruppe abzuschließen. Was die Neuzuweisung von Menschen im laufenden Asylverfahren betrifft, wird in Voer- de die Erfüllungsquote mit 97,55 Prozent aktuell ebenfalls nicht gedeckt. Konkret bedeutet dies Mertens zufolge, dass die Stadt zeitnah noch fünf Personen wird aufnehmen müssen.
Grundsätzlich stellte Lothar Mertens fest, dass eine zuverlässige Prognose zur künftigen Entwicklung der Asylbewerberzahlen „nach wie vor nur bedingt möglich“sei. Die sei von vielen Einflussfaktoren abhängig, auf die die Stadt nicht einwirken könne. Zur Unterbringung der Menschen sagte Mertens, dass die Verwaltung mit der Res- sourcenplanung sehr eng am tatsächlichen Bedarf orientiert gewesen sei. Im Zuge eines Dauermonotorings werde geschaut, wie sich die Zahlen entwickeln.
Aktuell leben 373 Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften. Anfang Mai waren es noch 393, da lag die Zahl der freien Plätze bei insgesamt 182. Zum 31. Dezember 2018 rechnet die Stadt aktuell mit 602 Menschen, die unterzubringen sind. Das wären 31 weniger als dann Plätze nach den aktuellen Plänen zur Schaffung von neuem oder der Aufgabe von bestehendem Wohn- raum zur Verfügung stünden. Nach derzeitigem Stand kalkuliert die Stadt auch für den Zeitraum 31. Dezember 2019 bis 31. Dezember 2021 mit 602 Bewohnern. Mit der Errichtung von weiteren 64 Plätzen auf Zeit in Spellen am Standort Scheltheide – Mitte Juli wird solch eine Unterkunft an der Schwanenstraße fertiggestellt – ab Anfang 2019 gäbe es eine Überkapazität von 95 Plätzen. „Wir sind gut beraten, mit Reserven zu planen“, sagte Mertens und verwies darauf, dass höhere Flüchtlingszahlen nicht auszuschließen seien.