Neuer Springparcours lockt die Asse an
Der Reit- und Fahrverein Hiesfeld hat 100.000 Euro investiert und den Rasen auf dem Platz durch Sand ersetzt. Das zahlt sich aus. Beim großen Sommerturnier wird unter anderem der frühere Weltranglistenerste Christian Ahlmann starten.
DINSLAKEN-HIESFELD Da wäre zum Beispiel Angelique Rüsen. Die frisch gebackene Deutsche Meisterin im Springreiten hat ihr Kommen angekündigt. Und auch der frühere Weltranglistenerste Christian Ahlmann will am Abschlusstag des großen Hiesfelder Sommerturniers an den Start gehen. Ohnehin sind die Nennungszahlen für die Traditionsveranstaltung des Reit- und Fahrvereins Dinslaken-Hiesfeld derart durch die Decke gegangen, dass sich
„Wir wollen hier Spitzensport im ländlichen Rahmen
bieten“
André Kolmann
Turnierleiter RuFV Hiesfeld
der Ausrichter gezwungen sah, einen zusätzlichen Wettkampftag anzubieten. Los geht es am Rotbachsee nun schon am Freitag der kommenden Woche (22. Juni).
Dass der Andrang in diesem Jahr so groß ist und sich die Meldezahlen gerade bei den Springreitern fast verdreifacht haben, hat vor allem einen Grund. Der neue Sandspringparcours, der pünktlich zum Turnierbeginn nutzbar sein soll, zieht die Profis und ambitionierten Amateure an. „Die Nennungszahlen im Springen sind bei uns in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen“, sagt Pressewartin Antje Hülsemann. Deshalb hat sich der Verein im Winter dazu entschlossen, den Umbau von Rasen auf Sand in Angriff zu nehmen. „Über unsere Turniere finanzieren wir uns als Verein mit. Uns war dann schnell klar, dass wir ohne diese Investition langfristig nicht mehr gut aufgestellt sein würden“, sagt der Vorsitzende Mike Spevacek.
Warum die leistungsstarken Springreiter mittlerweile fast nur noch bei Veranstaltern melden, die einen Sandplatz anbieten, weiß RuFV-Turnierleiter André Kolmann: „Auf Sand ist man einfach deutlich unabhängiger vom Wetter. Grasboden neigt dazu, bei Regen sehr rutschig zu werden. Und bei Trockenheit wird er knüppelhart, was natürlich auch nicht gut ist.“
Mit Blick auf die Meldelisten hat sich der Umbau, für den rund 100.000 Euro in die Hand genommen werden mussten und der erst am 9. Mai beginnen konnte, schon bezahlt gemacht. Die Verantwortlichen sind mehr als zuversichtlich, mit der Investition den hervorragenden Ruf des Sommerturniers für die Zukunft gesichert zu haben und weiter den eigenen Ansprüchen ge- recht werden zu können. „Wir wollen hier Spitzensport im ländlichen Rahmen bieten. Als ich selbst noch Jugendlicher war, bin ich früher immer nach Hiesfeld zum Turnier gefahren, weil man hier die wirklich Großen reiten sehen konnte“, sagt Kolmann. Von den aktuellen Top Ten der Weltrangliste im Springreiten wären, so der Turnierleiter, mindestens fünf schon in Hiesfeld gewesen.
Damit die Elite auch in Zukunft den Weg an den Rotbachsee findet, ist natürlich nicht nur die Infrastruktur von großer Bedeutung. Auch die Preisgelder müssen stimmen. „Deshalb ist es sehr schön, dass uns unsere langjährigen Sponsoren die Treue halten“, sagt Spevacek. Einen Rückgang der Sponsorengelder, wie ihn mancher Nachbarverein zuletzt beklagen musste, gibt es in Hiesfeld nicht. Die auszuschüttenden Prämien können wieder komplett durch die Gönner gedeckt werden.
Jetzt müssen nur noch die letzten Arbeiten am neuen Springparcours zügig über die Bühne gehen, dann kann das Turnier starten. Ein absoluter Höhepunkt verspricht dabei am Sonntagnachmittag der Große Preis von Hiesfeld, ein S**-Springen, zu werden – eine Prüfung, die es im Kreis Wesel nur selten gibt.