Stadt will Lohberg in die Zukunft führen
Dinslaken will Baulastträger für die Hünxer Straße werden.
DINSLAKEN (aha) Die Stadt kümmert sich um Lohberg – dieses Signal sandte die Stadtverwaltung bei einem Informationsabend im Ledigenheim aus. Investitionen in Kita, Schule, Sportanlage, Johannesplatz und mögliche Entwicklungen in den Bereichen Handel und Verkehr stellten die städtischen Vertreter vor. Dabei deutete sich auch an, was Lohberger seit vielen Jahren befürchten: Dass der Edeka am Johannesplatz in der jetzigen Form nicht auf Dauer bleibt.
Nachdem die Stadt jahrelang vergeblich versucht hat, einen Supermarkt in den Lohberger Ortskern zu locken, soll nun – wie berichtet – ein Netto an der Hünxer Straße angesiedelt werden. Damit soll die Nahversorgung in Lohberg gesichert werden. Der Stadtteil ist, so demonstrierte Heike Schulz (Stadtentwicklung Dinslaken), schon jetzt unterversorgt. Über 17,6 Millionen Euro Kaufkraft verfüge Lohberg, am Johannesplatz würden aber nur 5,5 Millionen Euro umgesetzt. Damit der Platz attraktiver wird, soll der aktuelle Kiosk saniert und umgenutzt werden und an der Platzkante gegenüber ein neues 100 Quadrat- meter großes Gebäude entstehen, in dem ein Bistro, ähnlich wie in Hiesfeld, Platz finden soll. So soll der Platz belebt und aufgewertet werden. Der Wermutstropfen: Edeka Bienemann „wird das sicherlich zum Anlass nehmen, Veränderungen herbeizuführen“, sagte Planungsdezernent Thomas Palotz: „Man muss damit rechnen, dass das Angebot, wie Bienemann es seit Jahrzehnten vorhält, nicht weiter existieren wird.“
Allerdings werde es ein verbleibendes Angebot geben, habe Bienemann signalisiert: In welcher Form, sei nicht klar, auf jeden Fall solle der Backshop erhalten bleiben. Bienemann selbst wollte das Thema nicht kommentieren.
Um die Anbindung des bestehenden Ortsteils ans Neubaugebiet samt Kita und Supermarkt auf der anderen Seite der Hünxer Straße zu ermöglichen, will die Stadt Straßenbaulastträger für die Hünxer Straße werden, so Palotz. Plan sei, die Straßenbaulast für die Hünxer Straße und die Ober-Lohberg-Allee mit dem Land zu tauschen. „Dann besteht die Möglichkeit, das Profil der Straße und bauliche Querungssituationen in die eigene Hand zu nehmen“, so Thomas Palotz. Voraussetzung ist allerdings die Errichtung der Nordtangente.
Wenn diese bestehe, könnte die Verkehrsfrequenz der Hünxer Straße um 25 bis 30 Prozent abnehmen, so Palotz. Von einer „verkehrsberuhigten Zone“könne dennoch nicht die Rede sein: „Wenn wir von Verkehrsberuhigung sprechen, sprechen wir von weniger Verkehr, eine verkehrsberuhigte Zone ist noch einmal etwas anderes.“Der verbleibende Verkehr werde trotz der Nordtangente eine so „nennenswerte Frequenz haben“, dass die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone nicht möglich sei: „Die Reduzierung um 30 Prozent wird dennoch deutlich spürbar werden und die Querung deutlich leichter.“
Auch die Pläne zum Umbau der Grundschule Lohberg stellte Walburga Wüster (Geschäftsführerin ProZent GmbH) vor. Die denkmalgeschützte Schule soll barrierefrei werden. Dafür bekommt sie eine Rampe am Eingang und einen Aufzug. Im Erdgeschoss (Hochparterre) sollen Teamräume, Büros, das Elterncafé, ein Bewegungsraum, Gruppenräume und das Bildungsinnovationszentrum Sankt Marien Platz finden. Die Turnhalle im Untergeschoss bekommt eine Bühne.