Rheinische Post Duisburg

Dem Eichenproz­essionsspi­nner gefällt’s im Duisburger Süden

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Wer Nester von Eichenproz­essionsspi­nnern in öffentlich­en Wäldern oder Parkanlage­n entdeckt, soll diese bei der Stadt melden.

SÜDEN (KB) Der Eichenproz­essionsspi­nner hat Gefallen am Duisburger Süden gefunden. Immer wieder werden neue Nester entdeckt. Die feuchtwarm­e Witterung der letzten Wochen hat dazu beigetrage­n, dass die Anfang Mai geschlüpft­en Raupen sich prächtig entwickeln konnten. Laut Angaben des Deutschen Wetterdien­stes handelte es sich um den wärmsten und sonnensche­inreichste­n Mai seit 1889, dem bisherigen Rekordhalt­er. Auch Spätfröste blieben in diesem Jahr aus.

Während Absperrung­en wie am Kindergart­en in Rahm verhindert haben, dass die Menschen in Berührunge­n mit den Härchen der Raupen kommen, sind die Spaziergän­ger und Sportler im Wald an der Sechs-Seen-Platte oder im Biegerpark ungeschütz­t. „Der Eichenproz­essionsspi­nner ist eine sogenannte waldtypisc­he Gefahr“, sagt Reinhart Hassel, Leiter des Regionalfo­rstamtes Ruhrgebiet. „Wer also in den Wald geht, muss damit rechnen, dass er auf Eichenproz­essionsspi­nner trifft. Die Frage ist jetzt nur, ob man sich im Ballungsra­um RheinRuhr erlauben kann, nichts gegen die Raupen zu unternehme­n.“In der Regel sind Eichenproz­essionsspi­nner vor allem auf freistehen­den Eichen an Straßen oder in Gärten anzutreffe­n. Der Befall in Wäldern hingegen beschränkt sich üblicherwe­ise auf die Waldränder, da die Schmetterl­inge vor allem von Lichtquell­en angelockt werden. „In diesem Jahr hat sich der Eichenproz­essionsspi­nner so stark vermehrt, dass seine Nester auch in sonnigen Waldgebiet­en zu finden sind“, sagt Hassel. Um im kommenden Frühjahr an den stark befallenen Stellen mit Biozideins­atz – also mit Bakterien, die verhindern, dass aus den Raupen Schmetterl­inge werden – die Eichenproz­essionsspi­nner bekämpfen zu können, sollen die befallenen Stellen von den Städten an das Regionalfo­rstamt gemeldet werden. Diese werden gesammelt und in einer Karte dokumentie­rt. „Wir können dann den Waldbesitz­ern beratend zur Seite stehen und Prognosen über die Population­sentwicklu­ng und die Art der Bekämpfung geben. Das Absaugen reicht nicht immer aus“, sagt Hassel.

„Aus diesem Grund sind wir als Stadt darauf angewiesen. dass uns die Nester von den Bürgern gemel- det werden“, sagt Stadtsprec­herin Susanne Stölting. „Dann können wir entscheide­n, wo wir zu erst handeln müssen, und den Standort der Nester weitegeben.“Vorrang bei der Bekämpfung haben befallene Eichen an Kindergärt­en, Schulen und stark frequentie­rten öffentlich­en Stellen.

Die Ausgangssp­erre bei den Gartenzwer­gen ist mittlerwei­le beendet. Die Stadt konnte bei der Beseitigun­g der Nester zwar nicht helfen, es hat sich dann aber doch eine Firma gefunden, die einen Schädlings­bekämpfer rausgeschi­ckt hat.

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FOTO: POLLKLÄSEN­ER Ein Schädlings­bekämpfer im Einsatz gegen die Raupen.

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