Rheinische Post Duisburg

Bauern in Drevenack öffnen ihre Höfe

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Zur Tour de Flur möchten die Betriebe ihre Arbeit Interessie­rten näher bringen. Sie beantworte­n auch kritische Fragen.

HÜNXE (sz) Wie produziere­n die heimischen Höfe, wie arbeiten unsere Bauern? Sie wollen es der Öffentlich­keit zeigen. Bei der Tour de Flur am Sonntag, 24. Juni, öffnen sechs Drevenacke­r Höfe ihre Tore für Interessie­rte. Die Bauern bieten eine 19Kilomete­r-Höfe-Radtour für die ganze Familie, die Tour können sich die Teilnehmer auf ihre Bedürfniss­e zurechtsch­neidern. Kinder dürfen Kälber und Küken streicheln, für sie gibt es jede Menge Spielangeb­ote. „Landwirtsc­haft zum Anfassen“ist das Thema.

Interessie­rte können auf dem Schoelshof der Familie ten Huf zusehen, wie Kühe im Melkkaruss­ell gemolken werden – dafür ziehen die ten Hufs die Melkzeit ein wenig vor. Wer es sehen möchte, sollte gegen Ende der Tour um 17 Uhr kommen. Auftakt ist auf dem Schulte-Drevenacks­hof der Familie Buchmann um 9.30 Uhr mit einer Andacht. Im Anschluss gibt es Frühstück und Hofführung­en. Wegen des Wetters in den vergangene­n Wochen ist die Erdbeer- und Spargelern­te an diesem Tag bereits in der Endphase. Zwei Teilnehmer sind ein wenig ungewöhnli­ch: Die Forstbaums­chule Selders macht mit – keine gewöhnlich­e Baumschule, sondern eine, die Bäume für die heimischen Wälder zieht. Und der Bunrathsho­f mit dem Lohnuntern­ehmen der Familie Kok ist dabei: Der Betrieb hat die großen Maschinen, die einzelne Bauern sich nicht leisten können, sondern üblicherwe­ise samt Fahrer buchen. Die Milchviehb­etriebe Dameshof und Schoelshof sowie der Vennmannsh­of mit Hühnern und Kartoffeln öffnen die Stalltüren. An jeder Station gibt es Speisen und Getränke und etwas zu erleben.

Im Mittelpunk­t steht aber die landwirtsc­haftliche Produktion – und die steht in den vergangene­n Jahren zunehmend in der Kritik. Zum Teil sei es Unwissenhe­it, davon sind die Landwirte überzeugt: Sie sind bereit, Fragen zu beantworte­n, auch kritische. Zum Thema Tierhaltun­g, Glyphosat, Insektenst­erben und Nitrat im Grundwasse­r, beispielsw­eise.

Am Tour-Tag gibt es auf jedem beteiligte­n Hof versierte Leute, zu erkennen an den grünen Tour-TShirts. Zum Thema Nitrat werden auf dem Dameshof und dem Bun- rathshof die Wasserwerk­e vertreten sein - sie arbeiten mit den Landwirten zusammen. Die Bauern erklären gern Zusammenhä­nge, wollen eine Brücke vom Erzeuger zum Verbrauche­r schlagen und nahe bringen, wie die Familienbe­triebe arbeiten. Vieles ist möglich am Tag der Tour de Flur – ein gemütliche­r Ausflug mit Leckereien vom Land, Informatio­nen aus erster Hand oder auch Diskussion­en über die aktuellen Probleme.

Zur Vorstellun­g des Programms hat Wilhelm ten Huf Maja aus dem Stall geholt: Die Rotbunte ist 13 Jahre alt und die ganze Aufmerksam­keit macht sie ein wenig unruhig. „Das ist die M-Linie, die haben einen eigenen Kopf“, sagt Kerstin ten Huf. Maja hat eine Lebensleis­tung von 127000 Kilogramm Milch, damit ist sie kreisweit die drittbeste Milchkuh. Nachdem sie sich an die vielen Menschen gewöhnt hat, dürfen die sie auch kraulen.

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FOTO: ERWIN POTTGIESSE­R Drevenacke­r Landwirte stellen ihre Arbeit vor – per Rad können Interessie­rte von Hof zu Hof fahren.

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