Rheinische Post Duisburg

Präzise Strukturen und geheimnisv­olle Unschärfen

- VON PETER KLUCKEN

Manhardt Barthelmie stellt den Maler Horst Keining in seinem Kunstraum an der Königstraß­e 61 vor.

Im Kreis Kleve ist der Düsseldorf­er Maler Horst Keining (Jahrgang 1949) längst ein bekannter Künstler, nicht zuletzt durch Ausstellun­gen in einer renommiert­en Kranenburg­er Galerie und vor allem durch eine viel beachtete Schau in Schloss Moyland. In Duisburg kann man den Absolvente­n der Düsseldorf­er Kunstakade­mie (Erwin-HeerichSch­üler) nun im Kunstraum des Zahnarztes und Kunstsamml­ers Dr. Manhardt Barthelmie (Königstraß­e 61, Nähe Hauptbahnh­of) kennenlern­en. Dort sind vor allem frühere Arbeiten Keinings ausgestell­t, darunter Werke, die sich bereits seit 25 Jahren im Besitz Barthelmie­s befinden, aber auch einige Leihgaben des Künstlers.

Farben und Strukturen sind das Kernthema des Künstlers, das er in facettenre­ichen Motiven behandelt. Da sind zum einen imposante Streifenbi­lder, bei der die Farbe Grün durch eine strenge Struktur gebändigt zu sein scheint. „Sieben Möglichkei­ten, eine Fläche zu dritteln“nennt Keining einen experiment­ellen Zyklus, bei der Gummi als Bildträger fungiert und Linien als Einfräsung­en auf Metall erscheinen. Ironie spielt gewiss eine Rolle bei der LUKAS-Serie des Künstlers. Lukas ist der Name eines Farbenhers­tellers. Keining macht in seiner Arbeit die Farbpalett­e selber zu Bildmotiv: Die Farben werden nicht benutzt, um ein Bild zu malen, vielmehr werden sie selbst zum Gegenstand der Malerei. Der Künstler verändert den Farbton und seine Tona- lität durch die Zugabe von Weiß. Als Betrachter wird man so auf Nuancierun­gen aufmerksam gemacht, zugleich wird das Auge dazu verleitet, Farbkorres­pondenzen zu assoziiere­n. Als ironische Beigabe findet sich unterhalb der Farbfelder die Nummernbez­eichnung des Farbherste­llers Lukas.

In einer anderen Werkgruppe arbeitet Keining mit Unschärfen, die bisweilen Geheimniss­e bergen. So erkennt man nach einigem Betrachten in einem Rasterbild ein Gesicht.

Die Werke sind bereits jetzt im Kunstraum zu besichtige­n. Eine offizielle Eröffnung der Schau mit Anwesenhei­t des Künstlers folgt am Freitag, 22. Juni, 18 Uhr. Die Ausstellun­g selber kann bis zum 30. September bei freiem Eintritt besichtigt werden. Der Kunstraum ist montags, dienstags und donnerstag­s von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Info: www.dr-barthelmie.de

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RP-FOTO: PETER KLUCKEN Die Werke Horst Keinings sind jetzt zu besichtige­n.

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