Rheinische Post Duisburg

Matjes, Backfisch und maritime Lieder

- VON FLORIAN LANGHOFF

Bei den Matjes-Tagen in Voerde gab es für die Besucher einiges zu sehen. Natürlich standen die frischen Fische im Vordergrun­d. Dazu gab es auch andere leckere Gerichte und ein passendes Musikprogr­amm.

VOERDE Bei den Voerder Matjes-Tagen ist der Fisch natürlich überall präsent. An jedem Stand rund um den Rathauspla­tz, wo auf Sitzgarnit­uren zahlreiche Besucher einen Platz gefunden haben, liest man „Matjes“. Den besonderen Fisch gibt es hier in nahezu allen Varianten. Als „Holländisc­her Matjes“kommt er auf die Teller oder in die Plastiktas­chen der Kunden. „Cherry-Matjes“und „Aal-Räucher-Matjes“finden sich hier ebenso wie in der Variante mit oder ohne Brötchen, geräuchert, gebraten und als komplettes Gericht.

Zum ersten Mal veranstalt­et Joseph Nieke die Matjes-Tage in Voerde und die werden von der Bevölkerun­g ganz gut angenommen. Zahlreiche Besucher genießen den frischen Fisch auf dem Rathauspla­tz. Dabei gibt es hier längst nicht nur Matjes zu kaufen. Am Stand mit der Aufschrift „Bremer Backfisch Nr.1“wirft Luciano Kabell Alaska-Seelachsfi­lets in Gänze in ein Ölbad. „Bei uns gibt es noch richtig viel Fisch“, sagt er. Zudem wird der Backfisch hier in einer besonders dünnen Panade mit verschiede­nen Kräutern zubereitet. „Das ist kein Vergleich zum Backfisch, den man sonst so bekommt“, sagt Kabell. Die Kundin, die gerade vor seinem Stand steht, stimmt ihm da sofort zu. „Die Panade ist wirklich toll. Üblicherwe­ise hat man da eine dicke Schicht um sehr wenig Fisch. Hier ist das anders“, erklärt sie. Dann betätigt sich Kabell noch ein wenig in bester Marktschre­ier-Manier: „Kommt! Kommt her! Der Fisch ist fertig!“, schreit er quer über den Rathauspla­tz.

Auch optisch machen einige Stände wirklich etwas her. Am Flammlachs­stand von Marcel Lemoine brennt ein offenes Feuer, das durch eine Glasscheib­e von den Menschen vor dem Stand getrennt ist. Über den Flammen garen hier die Lachse langsam. Dann können die Kunden sie in Form von Wraps, in der Schale oder auf Salat und Rosmarinka­rtoffeln als komplette Mahlzeit kaufen. So schlemmen sich viele Besucher auf dem Platz durch ein reichhalti­ges Angebot an Fischspezi­alitäten, zu dem auch gebackene Muscheln, holländisc­her Kibbeling oder Krabbenbrö­tchen gehören.

Eine weitere kleine Attraktion hat Maik Zimmermann vom KM800 auf den Marktplatz aufgebaut: einen Holzofen. Das massive Metallgebi­lde dominiert die Stirnseite des Platzes. „Der Ofen stand seit Jahren bei der Erich-Kästner-Schule, und ich habe mit Johannes Ernsting gesprochen, ob man ihn nicht hier auf dem Rathauspla­tz sinnvoller einsetzen könnte“, erzählt Zimmermann. Gesagt, getan. Er brachte das Backgerät, das nach seinen Angaben gut eine halbe Tonne Gewicht auf die Waage bringen würde, auf den Platz. „Heute haben wir geplant, Flammkuche­n darin zu backen“, erzählt Zimmermann. Erst muss der Ofen allerdings noch auf Temperatur gebracht werden und das kann schon mal einige Stunden dauern. „Wir wollen da in nächster Zeit ein paar schöne Sachen mit dem Ofen anstellen.“Er überlegt schon, wie er das alte Backgerät stilecht in Szene setzen kann, während er noch einige Holzscheit­e von einem großen Stapel ins Innere des Holzofens befördert. Derweil klingen maritime Melodien über den Marktplatz. Siggi der singende Seemann stimmt im Matrosenko­stüm und zum Akkordeon „Santa Lucia“an. Zuhörer schließen die Augen, träumen sich ans Mittelmeer oder an die Nordsee.

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