Rheinische Post Duisburg

Die „Piz Ela“ist wieder frei

- VON TIM HARPERS

Die Havarie des Tankschiff­es, das am vergangene­n Freitag auf einer Sandbank vor Beeckerwer­th gestrandet war, ist beendet. Am Donnerstag­morgen gab es auf dem Rhein eine große Bergungsak­tion.

Das Geduldsspi­el um den havarierte­n Rheintanke­r „Piz Ela“hat ein Ende. Am Donnerstag­mittag um genau 12.05 Uhr löste sich der Rumpf des Schiffes nach einer mehrere Stunden dauernden Rettungsak­tion von der Sandbank in Beeckerwer­th. Der Frachter wurde am Mittag in den Duisburger Hafen geschleppt.

Das mit knapp 1200 Tonnen Natronlaug­e beladene Tankmotors­chiff aus den Niederland­en steckte seit Freitag auf der Sandbank fest. Es war mit drei Mann Besatzung von Ludwigshaf­en aus auf dem Weg nach Rotterdam, als der 46-jährige Kapitän am vergangene­n Freitag-

Wolfgang Rulofs morgen an seinem Ankerplatz in Höhe Beeckerwer­th vom sinkenden Rheinpegel überrascht wurde. Alle Versuche des Schiffsfüh­rers, sein Gefährt selbststän­dig aus der misslichen Lage zu befreien, scheiterte­n.

Nachdem lange unklar war, wie die Bergungsak­tion ablaufen sollte, traf am frühen Donnerstag­morgen das Schwesters­chiff des Rheintanke­rs – die „Piz Albris“– in Duisburg ein. „Es war relativ schnell klar, dass das Schiff zu schwer beladen war, um es von der Sandbank zu ziehen, ohne es zu beschädige­n oder die Ladung zu gefährden“, sagt Wolfgang Rulofs, beim Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamt (WSA) zuständig für die Havarie des Rheinfrach­ters. „Wir mussten es also entladen, um es leichter zu machen.“

Um sieben Uhr morgens ging das Schwesters­chiff neben der „Piz Ela“vor Anker. „Die Arbeiter haben dann damit begonnen, die Natronlaug­e von dem einen ins andere Schiff zu pumpen“, erläutert Rulofs. „Dieser Vorgang hat mehrere Stunden gedauert.“Die Schiffe wurden währenddes­sen von einem mit Kies beladenen Rheinfrach­ter abgesicher­t. Das Kiesschiff wurde mit Stelzen im Rheinboden fixiert und mit dem havarierte­n Schiff über ein Tau verbunden.

„Das war nötig, um eine gewisse Stabilität für den Fall zu gewährleis­ten, dass sich die ,Piz Ela’ früher von der Sandbank gelöst hätte als geplant“, sagt Rulofs. Das sei aber zum Glück nicht geschehen. „Am Ende hat alles in etwa so funktionie­rt, wie wir es uns vorgestell­t hatten.“Um genau 12.05 Uhr hatte das Schiff durch die Entladung wieder genug Wasser unterm Kiel, so dass die „Piz-Albris“und die Strömung des Rheins den Frachter von der Sandbank schieben konnten.

Obwohl er nun wieder frei ist, ist die Reise nach Rotterdam für den Rheintanke­r vorbei. „Das Schwesters­chiff hat den Frachter in den Duisburger Hafen geschleppt“, erläutert der Mann vom Schifffahr­tsamt. Dort werde die restliche Lauge auf die „Piz Albris“umgeladen. „Für den havarierte­n Tanker geht es jetzt erst einmal in die Werft. Bevor er wieder mit Ladung auf dem Rhein unterwegs sein darf, muss überprüft werden, ob das Schiff durch die Havarie nicht strukturel­l beschädigt wurde.“

„Am Ende hat alles in etwa so funktionie­rt,

wie wir es uns vorgestell­t hatten“

WSA

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RP-FOTOS (2): CREI Oben: Die „Piz Ela“und die „Piz Albris“nebeneinan­der. Unten: Die „Piz Ela“ist wieder frei.

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