Häftling greift mit einer Gabel an
(bm) An einen 25-jährigen Nigerianer wird man sich in der Justizvollzugsanstalt Hamborn vermutlich noch eine Weile erinnern. Bei zwei Gelegenheiten soll der Mann in der Zelle randaliert und Vollzugsbeamte angegriffen haben, unter anderem mit einer zur Stoßwaffe umgebauten Gabel. In zweiter Instanz steht er seit gestern vor dem Landgericht Duisburg.
Wegen räuberischen Diebstahls und Widerstands war er am 23. August 2017 in Hamborn gelandet: Der in Wesel lebende Asylbewerber soll in einem Supermarkt in Schermbeck eine Flasche Whisky gestohlen haben. Laut Zeugenaussagen soll er so betrunken gewesen sein, dass ihm die Flucht auf einem Fahrrad nicht wirklich gelang. Gegen Angestellte des Ladens und die herbei gerufene Polizei soll sich der Mann ausgesprochen aggressiv verhalten haben. In der Justizvollzugsanstalt soll der 25-Jährige nur fünf Tage später erstmals randaliert haben. Als Vollzugsbeamte ihn deshalb in einen besonders gesicherten Raum bringen wollten, soll er sie angegriffen und zwei Wachtmeister am Fuß und an der Schulter verletzt haben. Am 1. Dezember soll der Angeklagte erneut ausgerastet sein: Als ein Beamter die Tür seiner Zelle öffnete, soll der Angeklagte mit einem Stuhlbein und einer Gabel, bei der die mittleren Zinken entfernt worden waren, gedroht haben. Das Amtsgericht Dinslaken hatte den einschlägig vorbestraften und unter Bewährung stehenden 25-Jährigen im Januar zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte will oder kann das nicht nachvollziehen. „An der ersten Tat war nur der Alkohol Schuld“, beschwerte er sich bei der Berufungskammer. „Ich habe doch nur eine Gabel und einen Stuhl beschädigt. Ich bin doch kein Schwerverbrecher.“Und überhaupt: Dass man ihn nun wegen so alter Sachen wieder vor Gericht zerre, sei doch albern. Vergeblich versuchten die Juristen ihm zu erklären, dass er nur wegen seiner Berufung erneut vor Gericht steht. Das Verfahren soll kommende Woche abgeschlossen werden.
„Ich habe doch nur eine Gabel und einen Stuhl
beschädigt. Ich bin doch kein Schwerverbrecher“