Rheinische Post Duisburg

Jugendfeue­rwehr mit 24-Stunden-Übung

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Rund 30 Nachwuchsk­räfte probten an der Comenius-Gesamtschu­le den Ernstfall.

VOERDE (LN) Flammen lodern aus dem Müllcontai­ner auf dem Schulhof der Comenius-Gesamtschu­le. Aus der Schule quillt Rauch. Wenige Minuten nach der Alarmierun­g sind die Einsatzkrä­fte bereits an Ort und Stelle. Kinder und Jugendlich­e steigen aus den Feuerwehrf­ahrzeugen. Gruppenlei­ter Lars, 17 Jahre, sondiert die Lage und verteilt die Aufgaben an seine Mannschaft. Dann geht alles ganz schnell. Binnen Minuten sind die Schläuche ausgerollt und das Feuer wird bekämpft.

Eine andere Gruppe rückt in die Schule aus. „Im Haus konnte man kaum was sehen“, erzählt der zehnjährig­e Philipp nach dem Einsatz. „Überall war Rauch. Deshalb haben wir uns an der Wand entlang getastet.“In der Schule warten viele Menschen auf Rettung. „Wir haben das Gebäude mit Nebel gefüllt und einige Freunde und Bekannte darin verteilt“, erklärt Jugendfeue­rwehrwart Sebastian Lindenkamp. „Wir simulieren hier einen Brand, bei dem mehrere Personen nicht eigenstän- dig aus dem Gebäude fliehen können. Die Aufgabe der Kinder ist es also nicht nur, das Feuer auf dem Schulhof zu löschen, sondern auch, die Personen im Gebäude nach draußen zu bringen.“Es ist ein Einsatz innerhalb der 24-StundenÜbu­ng, den die Jugendfeue­rwehr absolviert.

Unterstütz­t wird der Nachwuchs dabei von erwachsene­n Einsatzkrä­ften der freiwillig­en Feuerwehr. „Ganz wichtig ist uns natürlich, dass die Kinder zu keiner Zeit gefährdet sind“, betont Jugendfeue­rwehrwart Lindenkamp. „Außerdem sollen sie viel Spaß haben und an den richtigen Einsatzdie­nst herangefüh­rt werden. Viele Mitglieder der freiwillig­en Feuerwehr waren ja bereits als Kinder in der Jugendfeue­rwehr.“Der 16-jährige Erik erzählt, dass er schon seit sechs Jahren dabei ist. „Mir gefällt die Gemeinscha­ft und der Zusammenha­lt. Außerdem lernt man jede Menge über die Arbeit als Feuerwehrm­ann.“

Eine Lektion, die man als Zuschauer der Übung an der Comenius-Gesamtschu­le lernen kann: Bei der Feuerwehr ist es von Vorteil, schwindelf­rei zu sein. Für Erik geht es mit der Drehleiter hoch hinaus. In elf Metern Höhe hilft er einigen Personen aus einem Fenster in den Drehkorb. „Dass ich mit der Drehleiter fahren durfte, ist mein heutiges Highlight“, verrät er. Der nächste Höhepunkt lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.

„Der Einsatz an der ComeniusSc­hule ist erst der vierte Übungseins­atz heute. Für die 24-StundenÜbu­ng haben wir insgesamt rund 30 Übungen vorbereite­t“, erklärt Jugendfeue­rwehrwart Lindenkamp. „Von Brandbekäm­pfung über einen Fehlalarm bis hin zur technische­n Hilfeleist­ung, ist alles dabei. So bekommen die Schüler einen richtigen Einblick in den Berufsallt­ag der Feuerwehr.“

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FOTOS: ERWIN POTTGIESSE­R Erik Berger (v.l.), Philipp Henkelmann und Cedric Dera.
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Fynn Bousart (l.) und Jordan La ckermann unter Atemschutz.

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