Ein leises Kitzeln im Nacken ist schon da
Bereits zum fünften Mal in Folge verlor der MSV sein Auftaktspiel in der Zweiten Liga. Am Samstag soll beim Revierderby gegen Bochum der erste Saisonsieg her.
Um Druck zu spüren, ist es noch zu früh. Aber ein leises Kitzeln im Nacken spüren die Zebras durchaus. Am Samstag, ab 13 Uhr, in der sicher sehr gut gefüllten Schauinsland-Reisen-Arena gilt es, den kompletten Fehlstart ins verflixte zweite ZweitligaJahr zu vermeiden. Der MSV erwartet zum kleinen Revierderby den VfL Bochum. Torhüter Daniel Davari erwartet einen Dreier, den man mit der Unterstützung der heimischen Fans einfahren will.
Davari hat den nach Freiburg gewechselten Mark Flekken als Stammkeeper beerbt und den internen Zweikampf gegen den Neuzugang Daniel Mesenhöler (Union Berlin) gewonnen. Die 0:1-Niederlage zum Auftakt bei Dynamo Dresden konnte der Mann mit der Nummer eins nicht verhindern. Vor dem Schuss von Lu- cas Röser hatten sich erst seine Vorderleute überrumpeln lassen, dann wurde die Kugel auch noch abgelenkt. Davari hatte alles richtig gemacht. Nur das Ergebnis blieb trotzdem völlig falsch. Das hat inzwischen Tradition: Bereits zum fünften Mal in Folge verlor der MSV sein Auftaktspiel in der Zweiten Liga. Rechnet man die drei Drittliga-Jahre hinzu, dann haben die Zebras sechs von sieben Saisonpremieren „vergeigt“.
Ebenfalls kurios: Auch in der vergangenen Saison begann der MSV mit einem 0:1 (Torschütze erneut Röser) in Dresden und fühlte dann gegen den Nachbarn aus dem Pott dieses spezielle Kribbeln. Trotz der Niederlage verließen die Zebras nicht unzufrieden mit dem eigenen Vortrag in Sachsen den Platz. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, sagten Kapitän Kevin Wolze und Rechtsverteidiger Andreas Wiegel unisono. Trainer Ilia Gruev wollte mit der Leistung ebenfalls nicht allzu sehr hadern.
Dennoch darf man gespannt sein, welche Konsequenzen er aus der Niederlage zieht. In Dresden hatten die Zebras mit einer Fünferkette gespielt. Das darf man auswärts durchaus tun. Freilich, die Mannschaft hatte sich durch das System einer der Stärken aus dem Vorjahr beraubt. Über die Flügel ging es im Debütjahr für den Aufsteiger auf Rang sieben. Daheim und eher offensiv ausgerichtet, könnte sich der Coach für das bewährte 4-4-2 entscheiden. Allerdings sprach Gruev davon, dass die Fünferkette eine gute Entscheidung war.
Cauly Oliveira Souza wird das nicht so gern gehört haben. In Dresden hatte der Coach den Brasilianer zugunsten eines dritten Innenverteidigers geopfert. Nur wenn der Coach die Taktik ändert, wird Souza gegen Bochum in der Startelf stehen. Zudem bekommt Gruev eine weitere Alternative. Stürmer Richard Sukuta-Pasu steht im Aufgebot. Gegen Dresden musste der Neuzugang aus Sandhausen aufgrund einer Gelb-Roten Karte im letzten Saisonspiel pausieren. Keiner der drei eingesetzten Stürmer, Borys Tashchy, John Verhoek und Stanislav Iljtucenko, rief in Dresden lautstark: „Ich bin unersetzbar.“Deshalb darf der kantige Angreifer durchaus auf einen Einsatz im Derby hoffen.
Die Partie gegen den von Robin Dutt geführten VfL Bochum hat es auch für die Gäste in sich. Dabei ist von Rivalität nicht die Rede. Die Bochumer verloren ihre Premiere daheim gegen den 1. FC Köln mit 0:2. Im Vorjahr reichte es in Duisburg nur zu einem 1:1, und die Saison entwickelte sich zu einem Krampf. Erst zum Ende der Rückrunde löste sich der Knoten. Auf eine Wiederholung hat man an der Castroper Straße wenig Lust, zumal sich der VfL gegen Köln spielstark präsentierte. Für beide Mannschaften geht es darum, den Fehlstart zu vermeiden. Die Zuschauer dürfen sich auf heftiges Rappeln am Gartenzaun der beiden Nachbarn freuen.
Nach der erneuten 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden hofft der MSV auf einen Sieg