Mobile Klassen sollen Schulen entlasten
An den ersten neun Standorten stehen zum Start ins neue Schuljahr die Module. Lehrer sind erleichtert.
(ma) Zum Schuljahresstart am Mittwoch wird es wieder eng in den Duisburger Schulen. Zur Entlastung können an acht Grundschulen und der Leibniz-Gesamtschule in Hamborn nun mobile Klassenräume genutzt werden. Lehrer reagieren erleichtert. „Mehr Raum bringt auch mehr Ruhe“, sagt Heike Schoch, Schulleiterin der Grundschule Beethovenstraße in Rheinhausen. An sechs weiteren Schulen soll bis zum Schuljahreswechsel 2019/20 mit der Montage von mobilen Klassenzimmern Schulraum geschaffen werden.
Aus neun Modulen – vier pro Klassenraum und eines für den Eingang – haben die Monteure des Berliner Vermieters Bender-Raumsysteme bis kurz vor den Sommerferien nach vier Monaten Bauzeit die beiden zusätzlichen Räume auf einem Betonfundament montiert. Schnell sei jede Skepsis verflogen, berichtet die Schulleiterin. „Das Klima ist toll, trotz der Hitze blieb es angenehm kühl.“
Groß sei vor allem die Erleichterung bei den Lehrerinnen der beiden zweiten Klassen, die morgen einziehen werden. „Sie haben endlich wieder einen eigenen Raum, bislang waren sie provisorisch untergebracht im Computerraum, den wir ausräumen mussten.“Wie viele andere Grundschulen platzt auch die GGS Beethovenstraße seit einigen Jahren aus allen Nähten: Vierzü- gig in den ersten beiden, dreizügig in oberen beiden Klassen. Für den offenen Ganztag, der etatmäßig 75 Plätze hat, sind 150 Kinder angemeldet. „Jedes Jahr müssen wir Schüler für eine Klasse abweisen“, berichtet die Schulleiterin.
Auf Sicht wird das so bleiben. Denn die Grundschule Werthauser Straße wurde vor acht Jahren angesichts sinkender Schülerzahlen auf- gegeben. Nun muss die zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkunft genutzte Schule saniert werden – frühestens in zwei bis drei Jahren wird sie erneut zur Verfügung stehen.
Um kurzfristig Schulraum zu schaffen, wurden deshalb die Modulklassen aufgebaut. „Fundament und Montage kosten 150.000 Euro, monatlich kommen für Miete und Nebenkosten 1100 Euro hinzu“, erläutert IMD-Geschäftsführer Karl Wilhelm Overdick. Jeder Standort wurde einzeln ausgeschrieben, die Aufträge für das nächste Jahr sind noch nicht vergeben. Im Innern bieten die Modulklassen einen Vorgeschmack auf die Einrichtung der Zukunft: Stühle mit Fußrasten werden unterschiedlich großen Kindern gerecht, Whiteboards ersparen Tafelwischen mit Wasser. Mit dem Umbau von zwei weiteren Klassen im Hauptgebäude zu Multifunktionsräumen reagieren die Planer auf die Enge in der OGS.