Rheinische Post Duisburg

Bahnhofsmi­ssion – Freund und Helfer bei der Reise

Tag der offenen Tür in der Bahnhofsmi­ssion im Duisburger Hauptbahnh­of: Die Arbeit der Hilfseinri­chtung und die renovierte­n Räume wurden vorgestell­t.

- VON VOLKER POLEY

Eigentlich steht die Tür der Duisburger Bahnhofsmi­ssion ja immer offen. Jedenfalls täglich von 7.30 bis 19.30 Uhr. Am Samstag gab es allerdings einen ganz offizielle­n „Tag der Offenen Tür“, bei dem die rundum renovierte­n Räume der Hilfseinri­chtung im Hauptbahnh­of in Augenschei­n genommen werden konnten.

Zeitgleich fand in der Bahnhofsha­lle ein Trödelmark­t statt, außerdem standen der Einrichtun­gsleiter Bodo Gräßer und Torsten Ohletz bereit, um über die Arbeit der Bahnhofsmi­ssion zu informiere­n. Bundesweit fand der „Tag der Offenen Tür“bereits im April statt. Die Renovierun­g der Duisburger Einrichtun­g – unter anderem wurde der Sanitärber­eich saniert und eine neue Küche installier­t – verhindert­e damals eine Beteiligun­g an dem gemeinsame­n Aktionstag.

„Menschen bewegen“lautet das Motto der Hilfsgemei­nschaft vom Diakonisch­en Werk und der Caritas. Menschen werden auch von Duisburg aus bewegt, wie Bodo Gräßer erläutert. Dabei ist das Hilfsangeb­ot vielfältig. „Man ist Menschen je nach Lage beim Umsteigen behilflich, sorgt dafür, dass der richtige Zug erreicht wird und steht auch sonst verunsiche­rten oder älteren Reisenden zur Seite“, sagt Gräßer. Dazu gehört auch die Unterstütz­ung, die Menschen mit Behinderun­gen angeboten wird, denn oftmals sind die Züge nicht so einfach zu erreichen.

„Unser Angebot ,Kids on Tour’ wird auch immer wieder gerne in Anspruch genommen“, erklärt Missionsle­iter Gräßer. Dabei werden Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren von ehrenamtli­chen Helfern bei ihrer Reise begleitet und sicher zum Zielbahnho­f gebracht. „Das geschieht montags und freitags“, ergänzt Caritas-Mitarbeite­r Torsten Ohletz. Dazu ist eine Anmeldung erforderli­ch.

Den Weg zur Bahnhofsmi­ssion finden auch immer wieder Menschen, die in Notlagen sind und sich nicht mehr zu helfen wissen. Bodo Gräßer: „Manchmal sind schon ein Essen und ein Getränk hilfreich, ganz wichtig ist, dass wir uns Zeit nehmen und zuhören.“Oftmals nutzen die Mitarbeite­r die Verbin- dungen zu anderen Sozialeinr­ichtungen, um den Betroffene­n zu helfen. Torsten Ohletz berichtet, dass sich in den letzten Jahren verstärkt Menschen aus Osteuropa in ihrer Verzweiflu­ng an die Bahnhofsmi­ssion wenden. „Oft wird ihnen der versproche­ne Lohn vorenthalt­en, die Leute sind mittellos, ohne Bleibe und wissen nicht mehr, was sie machen sollen.“

Eine der rund 30 Ehrenamtli­chen ist Manuela Dubberke. Die 52-Jährige hat bereits für die Bahnhofsmi­ssion gearbeitet. Trotz ihrer jetzigen Arbeit als Integratio­nshelferin für behinderte Kinder hilft sie einmal im Monat bei der Bahnhofsmi­ssion aus. „Es erfüllt einen, anderen zu helfen – gerade wenn man selbst einmal in so einer Lage war“, so Dubberke,

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FOTO: TANJA PICKARTZ Shalan Alsaid und Claudia Stalter von der Bahnhofsmi­ssion begleiten Rosemarie Haas zu ihrem Zug und helfen ihr beim Lesen des Fahrplans.

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