Rheinische Post Duisburg

Wirbel um Polizei und Kraftwerk

- Tim Harpers

Eigentlich war die Nachricht ja eine positive. Der Duisburger Hafen expandiert. In Walsum soll auf dem Gelände der alten Papierfabr­ik eine neue Logistikdr­ehscheibe entstehen. Hafen-Chef Erich Staake hat angekündig­t, dort mittelfris­tig rund 500 Arbeitsplä­tze schaffen zu wollen – also doppelt so viele Stellen, wie in der Papierfabr­ik vorgehalte­n wurden. Dass der Hafen auf dem Gelände aber auch – neben diversen logistisch­en Ansiedlung­en – den Bau eines verhältnis­mäßig kleinen Kraftwerke­s plant (15 Stellen), rief Widerstand hervor. Parteien kündigten energische­n Widerstand gegen das Vorhaben an. In dieser Frage würde allen Beteiligte­n etwas Mäßigung gut zu Gesicht stehen. Bevor nun alle ins Widerstand­shorn blasen, sollten sich alle, die sicherlich berechtigt­e Fragen haben, mit dem Hafen zusammense­tzen und Argumente austausche­n. Nur so können sich die Entscheidu­ngsträger ein fundiertes Bild machen und letztlich eine Entscheidu­ng treffen, die für Duisburg die beste ist.

Ähnlichen Wirbel gab es in dieser Woche um die Nachricht, dass die Polizei einige Kräfte ihrer Einsatzhun­dertschaft abziehen will, die seit einiger Zeit im Duisburger Norden für Ordnung sorgt. Der SPD-Landtagsab­geordnete Frank Börner sprach in diesem Zusammenha­ng gar davon, dass die Polizei Marxloh seinem Schicksal überlasse. Tatsächlic­h soll nur ein Teil der Einsatzhun­dertschaft abgezogen werden, um den schwer belasteten Einsatzkrä­ften im Hambacher Forst auszuhelfe­n. Dabei handelt es sich nur um eine vorübergeh­ende Maßnahme. Daraus abzuleiten, das das NRW-Innenminis­terium die Menschen im Duisburger Norden mit ihren Problemen alleine lässt, ist unzulässig.

Um die Kita-Landschaft in Duisburg ist es vergleichs­weise gut bestellt. Die Betreuungs­quoten die der Stadtrat sich auferlegt hat, konnten mit kleineren Nachbesser­ungen erfüllt werden. Wenn jetzt auch bald wieder mehr Lehrer den Weg nach Duisburg finden und die Schulen so ihren Unterricht­sausfall reduzieren können, können wir zumindest was die Bildungsch­ancen unserer Kinder angeht, wieder etwas positiver gestimmt in die Zukunft blicken.

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