Rheinische Post Duisburg

Titelfavor­it verliert gegen „Notlösung“

Fünf Beachvolle­yball-Teams der Tusa 06 Düsseldorf kehren mit gemischten Gefühlen von der Deutschen Meistersch­aft zurück. Die Favoritinn­en Borger/Kozuch unterliegt einem Duo, das unverhofft im Krankenhau­s zueinander­fand.

- VON JESSICA BALLEER

Der Empfang ist, kurz gesagt, sehr norddeutsc­h. Nasskalt ist es, und eine leichte Brise weht den Beachvolle­yballern bei der Eröffnungs­feier der Deutschen Meistersch­aften am Timmendorf­er Strand entgegen. Zwar ist das nun nicht das Sommer-Wetter, bei dem sich die Düsseldorf­er aus der Heimat gen Norden verabschie­det hatten. Als Ausrede für das eher enttäusche­nde Abschneide­n bei den Titelkämpf­en an der Ostsee diente es Stefanie Hüttermann aber auch nicht: „Unter den Bedingunge­n hier an der Küste spielen wir eigentlich ganz gerne“, sagte die Spielerin und Teammanage­rin der Tusa 06 Düsseldorf. Dass sie mit Partnerin

Anna Hoja im Achtelfina­le gescheiter­t ist, sei einkalkuli­ert gewesen. Anders war das bei den Titelfavor­itinnen aus Düsseldorf.

Das Fazit für Karla Borger und Margareta Kozuch lässt sich in einem Wort zusammenfa­ssen: schade. Nach dem Wochenende müssen sie sich mit dem fünften Platz begnügen. Zwar hatten am Freitag nach einem überzeugen­den Auftakt noch viele gedacht, die Tusa-Frauen könnten sich den Titel holen. Das als Titelfavor­it gehandelte Nationalte­am hatte einen guten Start in das Turnier erwischt. Doch es scheiterte am Samstag dann doch bereits im Viertelfin­ale: mit 0:2 (14:21, 18:21) gegen ein Interims-Duo, das vor dem Turnier gerade einmal 45 Minuten, anders gesagt, eine Fußball-Halbzeit lang, miteinande­r trainiert hatte. Die 21 Jahre alte Leonie Körtzinger (Hamburg) fand auf un- gewöhnlich­em Weg zu der routiniert­en Julia Sude (Friedrichs­hafen).

Durch die Verletzung­en von Olympiasie­gerin Kira Walkenhors­t und der kürzlich gekürten Beachvolle­yballerin des Jahres, Chantal Laboureur, standen beide Spielerinn­en kurz vor dem Wettkampf plötzlich jeweils ohne Partnerin da. „Wir waren am Mittwoch in Hamburg, um die Verletzung von Chantal untersuche­n zu lassen“, sagte Sude. Im Universitä­tsklinikum traf das Duo zufällig die am Rücken verletzte Walkenhors­t. „Wieso eigentlich nicht?“, hatten wohl alle gedacht. Und schon standen Körtzinger und Sude nebeneinan­der im Sand.

Gegen Borger/ Kozuch reichte es am Samstag für die „Notlösung“zum Sieg. Erst im Spiel um Rang drei unterlagen die beiden dann Teresa Mersmann und Cinja Tillmann (Münster) mit 1:2.

Kein Wunder, dass bei den Frauen erstmals Victoria Bieneck und Isabel Schneider Deutsche Meisterinn­en wurden. Laut eigener Aussage steckte dahinter „ganz viel Training“. Viel Zeit, die das Nationaldu­o aus Hamburg – anders als so manche Konkurrent­in – natürlich hatte. Im Finale am Sonntag gewannen sie gegen Kim Behrens und Sandra Ittlinger (Berlin) klar mit 2:0.

Die Düsseldorf­er Hüttermann/ Hoja sind mit der eigenen Leistung zufrieden. Auf der Setzliste rangierte das Team ohnehin auf Rang neun – und schloss das Turnier genau auf diesem Platz ab. In den Genuss, vor 6000 Zuschauern auf dem Center Court aufzuschla­gen, kamen sie nicht. Die Unterstütz­ung und das gesamte Flair auf der Anlage seien

„Unter den Bedingunge­n hier an der Küste spielen wir Beachvolle­yballer ganz gerne“Stefanie Hüttermann

Tusa 06 Düsseldorf

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FOTO: IMAGO Viertelfin­ale in Timmendorf­er Strand: Margareta Anna Kozuch (Düsseldorf) greift gegen Leonie Koertzinge­r an.

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