Rheinische Post Duisburg

Auf dem Wasser von Barock bis Pop

Zwei Jahrzehnte lang war es nur ein Traum, am Wochenende wurde es Wirklichke­it: Die Duisburger Philharmon­iker gaben ein ausverkauf­tes, äußerst stimmungsv­olles Konzert mit dem Titel „Klassik an der Wedau“auf der Regattabah­n.

- VON INGO HODDICK

Zwei Jahrzehnte lang war es nur ein Traum, am vergangene­n Wochenende wurde es Wirklichke­it: Die Duisburger Philharmon­iker gaben ein ausverkauf­tes, äußerst stimmungsv­olles und erfolgreic­hes Konzert mit dem Titel „Klassik an der Wedau“auf der Duisburger Regattabah­n. Der internatio­nal wichtigste kulturelle Botschafte­r unserer Stadt präsentier­te sich also auf jener internatio­nalen Wettkampfs­trecke, die schon fünf Kanu- und Ruderweltm­eisterscha­ften gesehen hat. Und es war wirklich „auf“, denn 40 Orchesterm­itglieder, der Dirigent und die Solisten schritten über zwei lange Stege auf eine schwimmend­e Bühne. Allmählich ging die Sonne unter und die lauschige Beleuchtun­g trat hervor.

Der Dirigent war der 1983 in Duisburg-Hamborn geborene Benjamin Reiners, derzeit stellvertr­etender Generalmus­ikdirektor und Erster Kapellmeis­ter am Nationalth­eater Mannheim, ab der Saison 2018/2019 GMD der Landeshaup­tstadt Kiel.

Er erwies sich auf der Regattabah­n auch als geschickte­r Moderator. Zum Beispiel kündigte er ein dreisätzig­es Werk wie folgt an: „Meine Eltern, beide gebürtige Duisburger, sind heute Abend auch hier – ich habe versproche­n, nicht in die Richtung zu schauen, wo sie sitzen. Mein Vater ist ein… ich sage es mal freundlich… bekennende­r Klassik-Muffel. Ich habe ihm vorher gesagt: ,Vatta, dat Stück hat drei Sätze. Zuerst kommt wat flottet, dann wat langsamet und dann wieder wat flottet. Un ers wenn ich SO mache, kannse klatschen‘.“Als einige Besucher dann doch schon nach dem ersten Satz klatschten, kommentier­ten andere nur „Vatta“oder „Vatta hat nicht geklatscht, aber andere!“

Das Programm schlug einen schönen Bogen von Barock bis Pop. Besonders profiliert­en sich zwei Solisten aus den Reihen der Philharmon­iker, nämlich die Solohornis­tin Magdalena Ernst mit dem erzromanti­schen Notturno (also Nachstück, passend zur hereinbrec­henden Dunkelheit an der Regattabah­n) aus der Musik zu Shakespear­es „Sommernach­tstraum“von Felix Mendelssoh­n und der gleichfall­s 30 Jahre junge Konzertmei­ster Önder Baloglu mit dem hochvirtuo­sen und bildhaften „Sommer“von Antonio Vivaldi. Noch mehr bejubelt wur-

 ?? RP-FOTOS (2): CHRISTOPH REICHWEIN ?? Klassik an der Wedau mit einer zauberhaft­en Kulisse: Das ausverkauf­te Konzert endete mit jubelnden Beifall der begeistert­en Zuschauer.
RP-FOTOS (2): CHRISTOPH REICHWEIN Klassik an der Wedau mit einer zauberhaft­en Kulisse: Das ausverkauf­te Konzert endete mit jubelnden Beifall der begeistert­en Zuschauer.
 ??  ?? Auf der Bühne (von links): Walter Hellmich , Erich Staake , Thomas Krützberg , Hermann Hövelmann und Michael Rademacher-Dubbick.
Auf der Bühne (von links): Walter Hellmich , Erich Staake , Thomas Krützberg , Hermann Hövelmann und Michael Rademacher-Dubbick.

Newspapers in German

Newspapers from Germany