„Der erhöhte Transport lässt sich ökologisch und ökonomisch nicht mehr rechtfertigen“
Rund 17.500 Tonnen Sperrmüll sind im vergangenen Jahr in unserer Stadt von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD) eingesammelt worden. Das entspricht knapp 35 Kilo pro Einwohner. In den Jahren 2013 bis 2016 betrug die Sperrmüllmenge dagegen nur rund 12.000 Tonnen. Das belegen die Zahlen der Abfallbilanz 2017, die gestern Thema im Umweltausschuss war.
Sarah Lampe, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, erklärt auf Anfrage unserer Redaktion die enorme Steigerung von mehr als 5000 Tonnen: „Wir haben im vergangenen Jahr die Sperrmüllabfuhr umgestellt. Wenn früher ein komplettes Bett in den Sperrmüll kam, haben wir immer zwei Teams rausgeschickt. Eins sammelte die Matratze ein, ein anderes das Holz.“Diese separate Abfuhrt gibt es nun nicht mehr.
„Sowohl die Entsorgung über das Biomassekraftwerk als auch für die Entsorgung bei der Gemeinschafts-Müllverbrennungsanlage
(GMVA) in Oberhausen sind kostenpflichtig. Wir haben den hohen Logistikaufwand den Kosten für die Entsorgung gegenübergestellt und sind nach eingehender Prüfung zum dem Ergebnis gelangt, dass es wirtschaftlicher ist, die Lieferung zum Biomassekraftwerk einzustellen und das gesamte Sperrgut bei der GMVA anzuliefern“, so die Sprecherin. In der Abfallbilanz heißt es dazu, dass sich der erhöhte Transportaufwand ökologisch und ökonomisch nicht mehr rechtfertigen ließe.
Die Gesamtsumme des Hausmüll-Aufkommens in Duisburg lag von 2013 bis 2016 konstant bei rund 134.000 Tonnen, im vergangenen Jahr waren es dann knapp 141.000 Tonnen. Dies liegt zum größten Teil an der Änderung beim Sperrmüll, aber auch an einem erhöhten Aufkommen sogenannter „hausmüllähnlicher Gewerbeabfälle“. Dabei handelt es sich um Verpackungen, Büroabfall, Kantinenabfall oder Produktionsabfälle.
Knapp 50 Prozent der in Duisburg angefallenen Abfälle sind Haus- und Sperrmüll, Wertstoffe wie Bio- und Grünabfälle, Holz, Glas, Papier, Leichtverpackungen (Gelbe Tonne) oder Textilien machen etwa 40 Prozent aus, der Rest sind Bau- und Ab-
bruchabfälle, Straßenkehricht oder Abfälle aus der Kanalreinigung. Da es in Duisburg keine flächendeckend eingeführte Biotonne gibt, sind hier im Schnitt 2017 lediglich 900 Gramm pro Bürger eingesammelt werden. Das entspricht einem verschwindend geringem Anteil am Gesamtmüll von lediglich 0,16 Prozent.
Die Gesamtmüllmenge in Duisburg ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, von rund 274.000 Tonnen im Jahr 2013 bis auf mehr als 284.000 Tonnen im vergangenen Jahr. Dies korrespondiere mit
Wirtschaftsbetriebe Duisburg
Abfallbericht 2017
den gestiegenen Einwohnerzahlen unserer Stadt, so die Wirtschaftsbetriebe. Duisburgs Einwohnerzahl ist von 2013 (486.671 Einwohner) bis 2017 (501.939 Einwohner) kontinuierlich gestiegen. Dementsprechend vergrößerten sich auch die Müllmengen von Jahr zu Jahr.