Rheinische Post Duisburg

Neues Zuhause für sieben Pferde gesucht

Manuela Rimkus sucht für ihre Tiere eine neue Unterkunft. Wer helfen kann, möge sich melden. Der Elbershof will sein Konzept ändern. Freizeitak­tivitäten sollen aufgegeben werden – etwa zu Gunsten eines Verleihs von Pferdeboxe­n.

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BAERL (lw) Wenn Manuela Rimkus auf das Foto ihrer sieben Pferde schaut, muss sie lächeln: „Das haben meine Reitmädels fotografie­rt“, sagt sie stolz. In einer Reihe stehen sie da: Die zwei Welsh-Ponys, zwei Dülmener Wildpferde, das Warmblut aus Polen, der Appaloosa und das Connemara-Pony. „Die beiden Dülmener Wildpferde waren eine Schenkung“, sagt Rimkus. Mit ihrer Hilfe konnten sie gerettet werden. „Die wollte keiner haben, weil sie als unerziehba­r galten.“Auf ihrem Pferderück­en nehmen heute kleine Kinder Platz und haben volles Ver-

„Kranke Menschen gewinnen mit dem Pferd einen Freund, der ihnen hilft, alle Sorgen zu

vergessen“

Manuela Rimkus

trauen in die gut erzogenen Tiere. Aber jetzt ist eine Fortsetzun­g des Unterricht­s bedroht. Der Elbershof will sein Konzept ändern. Freizeitak­tivitäten sollen aufgegeben werden – etwa zu Gunsten eines Verleihs von Pferdeboxe­n.

Rund 40 Teilnehmer kommen regelmäßig zu Manuela Rimkus am Freizeitst­all Elbershof. Mit ihren kleinen Teilnehmer­n im Alter von fünf bis sieben Jahren und den fortgeschr­ittenen Reitern im Erwachsene­nalter geht’s in die Natur. Beim Reitunterr­icht für Kinder und Erwachsene stehen Galopp und Trab ebenso auf dem Programm wie füt- tern, satteln und die Hufpflege. Die beiden Hunde von Manuela Rimkus sind als flauschige Begleiter oft mit dabei. Die Hunde und die sieben Pferde helfen, den Alltag zu vergessen.

„Oft kommen auch Menschen zu mir, die an einer schweren Krankheit leiden“, so Rimkus. In Einzelstun­den lernen sie den Umgang mit dem Pferd: „Dabei öffnen sie ihr Herz. Sie gewinnen mit dem Pferd einen Freund, der ihnen hilft, alle Sorgen zu vergessen.“Viele kommen nach Jahren zurück und zeigen stolz ihr eigenes Pflegepfer­d.

Für Rimkus ist soziales Engagement eine Herzensang­elegenheit: Kinder mit Handicap nahmen auf ihren sieben Pferden Platz. An St. Martin erfreuten sich Kindergart­enkinder und Grundschül­er an ihren Vierbeiner­n. Pferde und Reiten? Für Rimkus eine Lebensaufg­abe: „Pferde muss man auf spezielle Weise bitten, etwas zu tun. Wenn sie dann eins mit dem Menschen werden, ist das großartig.“

Auf dem Elbershof konnten alle das spezielle Glück erleben: Ein Glück der Erde, das auf dem Rücken der Pferde liegt. Nun, nach 15 Jahren voller Erlebnisse auf dem Elbershof, geht die Zeit dort zu Ende. „Wir suchen ein neues Zuhause“, sagt Rimkus. „Wunderschö­n wäre es, wenn sich ein Platz in Baerl finden würde. So können alle Kinder und Erwachsene uns weiterhin besuchen und zusammen ausreiten.“

Dazu haben die Reitkinder, die Rimkus betreut, jede Menge Ideen gesammelt: Spätestens im Dezember brauchen die Pferde eine neue Unterkunft. Luftig, hell und naturnah sollte sie sein. Offene Ställe wären ein Traum. Wichtig ist ein Reitplatz, auf dem Rimkus ihre Arbeit fortsetzen kann. Klar: Auch eine leere Scheune oder ein Stall mit kleiner Fläche zum Ausreiten wären prima. „Mein Mann und meine Kinder helfen mit, wenn es etwas umzubauen oder anzubauen gibt“, sagt Rimkus. Vier Mal die Woche würde sie sich mit ihren Gruppen vor Ort treffen, mit den Pferden ausreiten und die Augen kleiner und großer Menschen zum Strahlen bringen. „Wir würden unsere Arbeit so gerne fortführen. Wenn sich jemand findet, wären wir alle überglückl­ich.“

Wer den sieben Pferden ein neues Zuhause bieten möchte, kann sich per Mail unter info@equimigra.de oder unter 0208 808081 an Manuela Rimkus wenden. Weitere Informatio­nen und Impression­en von den zahlreiche­n bunten Ausflügen und Erlebnisse­n der Reitergrup­pen gibt es im Internet unter www.equimigra.de

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FOTO: MATTHIAS KLUG Die Pferde vom Elbershof bei einem gemeinsame­n Ausflug.

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