Philharmoniker haben ein Salonorchester
Konzertmeister Tonio Schibel hat mit Kollegen ein neues Ensemble gegründet.
Um 1900 spielten die Salonorchester in Ballsälen und Kaffeehäusern, später auch in Kinos, die damals populäre Musik: gefühlvolle Melodien der goldenen oder silbernen Operettenära, schmissige Tänze, Schlager und Lieder. Nun hat Tonio Schibel, Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker, als Geiger, Leiter und Moderator mit Kollegen ein Salonorchester gegründet. Eines der größeren Besetzung, denn zum Kern als Klaviertrio mit Violoncello (Friedemann Pardall) und Klavier (Melanie Geldsetzer) kommen hier weitere Streicher (Martina Sebald, Birgit Schnepper, Mikhail Blank, Laura Hildebrandt und Sascha Bauditz, Violine, Robert Kruzliczs, Cello und Sigrid Jann-Breitling, Kontrabass), Bläser (Stephan Dreizehnter, Flöte, Mikhail Zhuravlev, Oboe, Andreas Oberaigner, Klarinette, Sebastian Leibing, Trompete und Rocco Rescigno, Posaune) und Schlagzeug (Rafael Sars).
Das Opernfoyer im Theater war ganz gefüllt, als das Salonorchester der Duisburger Philharmoniker dort jetzt zum ersten Mal auftrat. Im Mittelpunkt standen Werke von Johann Strauß Sohn. Am besten gelang der Mix aus Wiener Charme und Schmäh, aus gelassener Ruhe und charakterisierenden Tempowechseln in dem Walzer „Wiener Blut“op. 354. Nicht fehlen durfte die nicht nur in Duisburg bewährte Sopranistin Alexandra von der Weth. Besonders viel Beifall bekam sie für zwei Nummern aus Operetten von Franz Lehár, nämlich das Vilja-Lied aus „Die lustige Witwe“und „Meine Lippen, sie küssen so heiß“aus „Giuditta“.
Das Ganze gefiel dem überwiegend älteren Publikum sehr gut. Als rasante Zugabe kam noch Strauß‘ Polka Schnell „Unter Donner und Blitz“op. 324 – mit der Sängerin als ebenso rhythmussicherer wie temperamentvoller Beckenschlägerin.
Wiederholt wird der Abend am 17. Februar 2019, um 17 Uhr, im Steinhof Huckingen, Düsseldorfer Landstraße 347. Karten gibt es am einfachsten im Internet unter karten@ theater-duisburg.de.