Rheinische Post Duisburg

Gruev: „Das ist nicht meine erste Krise“

Der 48-Jährige demonstrie­rt zu Beginn seiner vielleicht wichtigste­n Woche als Trainer des MSV Ruhe und Gelassenhe­it. Die deutsche Nationalma­nnschaft soll ein Vorbild für sein Team sein. Entscheidu­ng in der Torwartfra­ge angekündig­t.

- VON DIRK RETZLAFF

Ein Lob des Chefs kommt immer gut an. Die Profis des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg dürften den Arbeitstag gestern mit einem guten Gefühl beendet haben. Trainer Ilia Gruev verteilte bei der letzten Übung – die Zebras mussten mit dem Ball am Fuß auf ihrer Position ihre angestammt­en Laufwege simulieren – das Lob im Sekundenta­kt. „Gut Männer. Gut so. Weiter so.“Der 48-Jährige war mit der Trainingsl­eistung seiner Spieler zufrieden. „Die Jungs haben richtig Gas gegeben. Das waren Wege, die auch wehtun“, sagte er.

Gruev, der am Freitag mit dem Auswärtssp­iel bei Union Berlin in der Alten Försterei die Talfahrt stop-

„Das war eine sehr gute Zeit, weil wir sehr konzentrie­rt gearbeitet ha

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Ilia Gruev Trainer des MSV Duisburg

pen will und muss, schaltete am Montag nach mehreren Tagen mit dem Schweigege­lübde von Trainer und Spielern und dem Geheimtest gegen Heracles Almelo in den Normalmodu­s um. „Das war eine sehr gute Zeit, weil wir sehr konzentrie­rt gearbeitet haben. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgestell­t haben. Auch die Ergebnisse sprechen für uns“, sagt er beim Blick zurück auf die vergangene Woche. Immerhin gab es Testspiels­iege gegen Almelo (1:0) und die eigene U 19 (7:1).

Ilia Gruev gibt sich zu Beginn der vielleicht wichtigste­n Woche seiner Trainerzei­t beim MSV Duisburg betont sachlich und vor allem ruhig. In der Ruhe schöpft der Mann offenbar Kraft. „Das ist nicht meine erste Krise als Cheftraine­r“, sagt er und verweist er auf ähnliche kritische Situatione­n im Frühjahr und in der Drittliga-Saison. In beiden Fällen gelang es dem Fußball-Lehrer, im richtigen Moment das Ruder herumzurei­ßen. „Dementspre­chend gehe ich jetzt noch ruhiger mit der Situation um“, betont der Trainer der Zebras.

So vertraut er in dieser Woche auf die gewohnten Abläufe. Die Idee, ein Kurztraini­ngslager in der Nähe von Berlin zu beziehen, hatten die Meideriche­r ohnehin schon am vergangene­n Freitag verworfen.

Gruev will am Freitag nicht nur ein positives Ergebnis erzielen, sondern auch eine Mannschaft sehen, die mit einer positiven Einstellun­g überzeugen kann. Er nennt in diesem Zusammenha­ng ein prominente­s Beispiel: „Ich wünsche mir, dass wir uns mit Einstellun­g und Engagement ähnlich präsentier­en, wie jetzt die deutsche Nationalma­nnschaft nach der Weltmeiste­rschaft.“

In der Mannschaft wird der Trainer an der einen oder anderen Stellschra­ube drehen. Klar ist, dass ein Stürmer, der zuletzt außen vor war, den Platz des an der Schulter verletzten John Verhoek einnehmen wird.

In der Torwartfra­ge ließ sich der Trainer am Montag immerhin entlocken, dass die Position auf dem Prüfstand steht. Es werde in den nächsten Tagen einen Austausch mit Torwarttra­iner Sven Beuckert geben. „Dann werden wir eine Entscheidu­ng treffen, ob wir wechseln oder nicht“, so Gruev.

Bislang war Daniel Davari die Nummer eins im Tor des Schlusslic­hts der Zweiten Liga. Nun könnte aber Neuzugang Daniel Mesenhöler diesen Platz am Freitag – ausgerechn­et an seiner alten Wirkungsst­ätte in Berlin-Köpenick – einnehmen.

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FOTO: FIRO SPORTPHOTO/VOLKER NAGRASZUS Trainer Ilia Gruev auf der Terrasse des Trainingsz­entrums
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FOTO: TILLMANN Spielt jetzt Daniel Mesenhöler (r.) für Daniel Davari?

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