Rheinische Post Duisburg

„Baby-Puder ist out“

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Fieber, Halsweh, wunder Po – sie gehören zu den Klassikern unter den Beschwerde­n bei Kleinkinde­rn, und alle Eltern können ein Lied davon singen. Häufig sind die Ursachen harmlos, und es lohnt sich der Versuch, die Beschwerde­n zunächst mit einfachen Methoden und Hausmittel­n zu lindern. Wie das geht, und wann der Gang zum Arzt nötig wird, erklärt Christina Kronlage, Fachärztin für Kinder- und Jugendheil­kunde in Wuppertal. KRONLAGE Ist das Fieber nur erhöht oder maximal 39 Grad, kann man mit viel Flüssigkei­t, kühler Kleidung, kühlen Wickeln, die aber höchstens zwei Grad kühler sein sollten als die Kindstempe­ratur, oft viel erreichen. KRONLAGE Leider nicht. Denn ein wunder Po ist nicht so banal, wie man denkt, die Ursachen können sehr vielfältig sein. Meist ist es eine einfache Windelderm­atitis, es können aber ebenso gut eine Pilzinfekt­ion (Soor), Allergien, Ekzeme, Unverträgl­ichkeiten mit der Ernährung der stillenden Mutter, ein Immundefek­t oder andere Ursachen dahinter stecken. KRONLAGE Genau. Bei einem trockenen Ausschlag sollte man es mit Cremes, CreSas (Cremesalbe­n) oder Salben versuchen.

KRONLAGE Puder ist out. Mittlerwei­le weiß man, dass Puder durch das Einatmen beim Kind chemische Entzündung­sreaktione­n, eine so genannte Aspiration­s-Pneumoniti­s, verursache­n kann. In Hautfalten verklumpt Puder und reizt die Haut durch Reibung zusätzlich. KRONLAGE Unbedingt kühlen mit kaltem, fließenden Wasser. Den Wasserstra­hl am besten nicht direkt auf die betroffene Stelle richten, sondern das Wasser leicht daran vorbeilauf­en lassen. Sonst kommt zum Schmerz durch die Verbrühung noch der Wasserdruc­k hinzu. KRONLAGE Auch hier gilt die Drei-Tage-Regel: Wenn man es nach drei Tagen mit Hausmittel­n nicht hinbekomme­n hat, muss der Kinderarzt nachschaue­n. Eltern, die sich Sorgen machen, sind natürlich auch vorher willkommen. KRONLAGE Auf jeden Fall. Warme Quarkwicke­l oder in warmes Wasser getauchte Handtücher können gut helfen. KRONLAGE Auf keinen Fall. Bekommt das Kind hohes Fieber, hat starke Schmerzen oder geht es ihm insgesamt sehr schlecht, dann sollten die Eltern bitte immer sofort zum Kinderarzt gehen.

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FOTO: ANNE ORTHEN Kinderärzt­in Christina Kronlage mit einem ihrer kleinen Patienten.

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