Verfahren nach Schiffsexplosion mit Toten eingestellt
Am 30. März 2016 starben drei Menschen auf der „Julius Rütgers“. Hinterbliebene legen nun Beschwerde gegen Einstellung ein.
(mawo) Es war eine gewaltige Explosion und riesige Rauchwolke, die am Morgen des 31. März 2016 im Duisburger Hafen zu hören und sehen war. Bei Schweißarbeiten an Bord des Tankmotorschiffs „Julius Rütgers“, die laut der Prüfbescheinigung eines Sachverständigen in dem betroffenen Bereich gar nicht hätten durchgeführt werden dürfen, war es zu einem verheerenden Unglück gekommen, bei dem drei Menschen starben und das Vorderdeck des Schiffes komplett zerstört wurde. Danach ermittelte die Staatsanwaltschaft zunächst gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Es handel- te sich um einen Verantwortlichen der Werft und einen Mitarbeiter der in Alt-Homberg ansässigen Reederei Jaegers. Ihr gehört das beschädigte Tankschiff. Später wurden die Ermittlungen auf einen dritten Beschuldigten ausgedehnt, laut Staatsanwaltschaft ebenfalls ein Mitarbeiter der Werft.
Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren wegen fahrlässiger Tötung mittlerweile aber eingestellt. Letztlich hätten die Ermittlungen keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben. Das sei bereits am 14. November 2017 geschehen, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfragte. Gegen diesen Be- schluss wurde jedoch Beschwerde eingelegt. Einige Hinterbliebene der bei dem Unglück gestorbenen Werftarbeiter wollen diese Entscheidung nicht auf sich beruhen lassen und fordern die Aufklärung der Vorfälle in einem Strafprozess. Das muss nun von der Generalstaatsanwaltschaft geprüft werden.