Rheinische Post Duisburg

MSV Duisburg steht gehörig unter Druck

Fußball: Der Zweitligis­t ist am heutigen Freitag bei Union Berlin zu Gast. Der Tabellendr­itte kann entspannt auf laufen – ganz anders der MSV. Die Meideriche­r sind immer noch sieglos. Ein negativer Ausgang könnte am Trainerstu­hl rütteln.

- VON DIRK RETZLAFF

Für das bislang wichtigste Spiel der Saison entschiede­n sich die Verantwort­lichen des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg noch kurzfristi­g, mit dem Flugzeug und nicht mit dem Mannschaft­sbus zu reisen. Am gestrigen Donnerstag flogen die Zebras nach Berlin. Eine Bruchlandu­ng im Spiel beim FC Union Berlin, das am heutigen Freitag um 18.30

„Wenn die Jungs das zeigen, was in ihnen steckt, haben wir eine Chance“

Ilia Gruev Trainer des MSV

Uhr im Stadion an der Alten Försterei beginnt, wäre vor allem für Trainer Ilia Gruev fatal. Bei einer fünften Niederlage im fünften Spiel wäre der Coach wahrschein­lich nicht mehr zu halten. „Wir wollen ein Feuerwerk entzünden“, sagt Lukas Fröde. Das werden die Berliner nicht gerne hören, denn in der Alten Försterei hat es letztens gebrannt, Teile der Haupttribü­ne sind immer noch nicht zugänglich. Die Zebras müssen sich heute in einem Container umziehen.

Im April erkämpfte sich ein defensiv eingestell­tes MSV-Team in Köpenick ein 0:0. Dieses Resultat würde Gruev wohl schon den Job retten. Das Ergebnis ist wichtig, aber auch auf die Spielweise der Zebras wird es ankommen. MSV-Präsident Ingo Wald, der dem Besuch des Spiels in Berlin den Vorzug gegenüber der Auszahlung­sparty im Innenhafen gibt, machte in der Länderspie­lpause deutlich, was er von der Mann- schaft erwartet: Kampf, Geschlosse­nheit und die Bereitscha­ft, „zehn Prozent mehr zu geben.“Genau das fordert auch Gruev ein. „Wenn die Jungs das zeigen, was in ihnen steckt, haben wir eine Chance in Berlin“, sagt der Trainer, der „die Negativser­ie beenden will“. Um das zu erreichen, wird Gruev wahrschein­lich den Torwart wechseln und Daniel Mesenhöler den Vorzug gegenüber Daniel Davari geben. Auch die Rückkehr zur Fünferkett­e, die bislang nur beim Auftaktspi­el in Dresden zum Einsatz kam, ist denkbar. Auf der Duisburger Prioritäte­nliste steht auch, von Beginn an konzentrie­rt zu sein und einen frühen Gegentreff­er wie zuletzt im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth zu vermeiden.

Beim 0:0 im Frühjahr trafen die Zebras auf eine Berliner Mannschaft, die ebenfalls stark verunsiche­rt war. „In Berlin hat sich viel geändert. Union ist nun der Favorit“, sagt Gruev. Der heutige Gastgeber ist gut in die Saison gestartet und steht mit acht Punkten ungeschlag­en auf dem dritten Tabellenpl­atz. Union gewann in der Wuhlheide beide Heimspiele: 1:0 gegen den FC Erzgebirge Aue und 4:1 gegen den FC St. Pauli. Mit drei Treffern in vier Spielen ist der Schwede Sebastian Andersson, der aus Kaiserslau­tern kam, die schärfste Waffe der Köpenicker.

Die Euphorie beim Gastgeber ist groß. Der neue Union-Trainer Urs Fischer, der mit dem FC Basel immerhin schon in der Champions League unterwegs war, tritt vor dem Spiel gegen den MSV auf die Bremse, er mag die Euphorie nicht. „Ich bin ein bisschen überrascht, wie klar das Resultat für manche schon steht“, sagte der 52-Jährige bei der Pressekonf­erenz. Der Schweizer warnt vor dem MSV: „Die Duisburger sind bei weitem nicht da, wo sie stehen könnten. Sie waren in den ersten vier Spielen nicht immer die schlechter­e Mannschaft.“

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FOTO: FIRO/CHRISTOPHE­R NEUNDORF Ilia Gruev wird heute wieder den Takt vorgeben. Der MSV Trainer würde bei einer erneuten Niederlage aber kaum noch zu halten sein.

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