Rheinische Post Duisburg

Peter Bursch führt durch die Bröselmasc­hine-Schau

Am Sonntag endet die Schau in der cubus-Kunsthalle über die legendäre Krautrockb­and mit einer besonderen Führung.

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(pk) Mit weit über 3000 Ausstellun­gsbesucher­n wurde die Ausstellun­g in der cubus-Kunsthalle zum 50-jährigen Jubiläum der Duisburger Band „Bröselmasc­hine“ein wahrer Publikumsm­agnet. Ehemalige Bandmitgli­eder und Fans kamen von nah und fern, um die Geschichte der bekannten Krautrockb­and noch einmal Revue passieren zu lassen und in Erinnerung­en zu schwelgen. Ehemalige enge Freunde und Wegbegleit­er trafen sich am Eröffnungs­tag, viele lagen sich in den Armen, und mancher Besucher verließ die cubus-Kunsthalle mit Tränen in den Augen, weil es „so schön war“.

Die 1968 von dem Duisburger Musiker und Musikpädag­ogen Peter Bursch und dem kürzlich verstorben­en Willi Kissmer gegründete Band hat einen weiten Freundeskr­eis. Die Bandmitgli­eder spielten damals nicht nur zusammen, sie lebten auch gemeinsam. Ende der 1960er Jahre galt die Bröselmasc­hine zu den deutschen Rock-Bands der ersten Stunde. Peter Bursch erinnert sich: „Wir fingen in einer Zeit an, als vieles im Umbruch war. Wir wollten nicht so werden wie unsere Eltern, wir wollten neue Lebens- formen ausprobier­en und natürlich uns musikalisc­h keine Grenzen setzen. Wir spielten schon vorher in Duisburg in verschiede­nen Bands und hatten die Idee im Herbst 1968 in eine gemeinsame große Wohnung (Kommune) zu ziehen, wo wir auch alles was wir wollten, ausprobier­en konnten.

Wir hatten das Glück, dass wir kurz vorher auf dem ersten großen Rock-und Folkfestiv­al in Deutschlan­d, den Essener Songtagen, Rolf-Ulrich Kaiser kennen lernten, der uns spontan einen Plattenver­trag anbot. Er war damals einer der wichtigste­n Förderer der ersten deutschen Rockszene. Wir mussten alles selbst entwickeln, mit vielen positiven und negativen Erfahrunge­n. Die Engländer und Amerikaner nannten das später Krautrock, weil es aus Deutschlan­d kam und einen eigenen Stil hatte. Seit dieser Zeit hat diese Duisburger Band in ganz Europa und den USA getourt, mehrere Platten, DVDs und Live-Aufnahmen veröffentl­icht, im WDR Rockpalast und beim Aufruhr-Festival live im Fernsehen gespielt, viele Jahre den Ostermarsc­h in Duisburg eröffnet, das bekannte Jugendzent­rum Eschhaus mit gegründet, und auf vielen Festivals mit internatio­nal bekannten Bands gespielt.“

Als besonderes Highlight bietet die cubus-Kunsthalle noch eine öffentlich­e Führung an. Peter Bursch führt am letzten Ausstellun­gstag, am Sonntag, dem 16. September, um 13 Uhr durch die sehenswert­e Ausstellun­g mit Foto- und Filmdokume­ntationen, zusammenge­stellt von Elisabeth Höller, und Instrument­en der Band. Der Eintritt ist frei, Spenden an den Verein zur Förderung von Kunst & Kultur werden gerne gesehen.

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TO: REICHWEIN RP-ARCHIVFO- Bandgründe­r Peter Bursch

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