Rheinische Post Duisburg

Der FSV will am Sonntag durchstart­en

Fußball: Der Tabellenle­tzte der Oberliga wartet immer noch auf den ersten Saisonsieg. Der Aufsteiger will alles in die Waagschale werfen, um endlich punkten zu können. Spitzenrei­ter Vf B Homberg muss beim 1. FC Kleve antreten.

- VON SVEN KOWALSKI UND THOMAS KRISTANIAK

Das Maß der Dinge in der Fußball-Oberliga sei der VfB Homberg aktuell, war im Spielberic­ht zum 4:0 gegen den FSV Duisburg auf der Website des Clubs zu lesen. Die Tabellenfü­hrung kann Stefan Janßen nicht leugnen, mit solchen Superlativ­en geht der Trainer aber gewohnt vorsichtig um. „Wenn ich an die vergangene Saison denke, stand, glau-

„Kleve ist kein normaler Aufsteiger. Das ist eine richtig gute Mannschaft.“

Stefan Janßen Trainer des VfB Homberg

be ich, TuRU Düsseldorf zu diesem Zeitpunkt an der Tabellensp­itze. Am Ende haben sie gegen den Abstieg gekämpft.“So pessimisti­sch möchte er nicht sein, sagt Janßen. „Aber es ist wichtig, sich nur auf den nächsten Gegner zu konzentrie­ren.“Der heißt am Sonntag um 15 Uhr 1. FC Kleve. Und Spiele in der Arena am Bresserber­g „waren immer schwer“, weiß Janßen aus seiner aktiven Zeit.

Nach sechs Siegen in Folge möchte der Trainer nun das nächste Erfolgserl­ebnis feiern. „Und ein Punkt wäre schon ein Erfolgserl­ebnis“, sagt er mit Respekt vor dem Aufsteiger. „Man muss sich vom ,nur ein Aufsteiger’ trennen“, warnt der Coach. „Kleve ist kein normaler Aufsteiger. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die schon zehn Punkte hat. Der SC Velbert hat schon 16 Punkte, auch Nettetal spielt mit. Diese Clubs zeigen, dass es für die Aufsteiger nicht mehr nur um den Klassenerh­alt geht“, erinnert Janßen auch an Vorjahresm­eister SV Straelen als prominente­s Beispiel.

Im Duell der Aufsteiger hat Kleve sogar dafür gesorgt, dass der VfB inzwischen alleine an der Spitze steht. Mit dem 2:2 nahm der 1. FC dem SCV vor zwei Wochen die ersten Punkte ab und ließ dem ein 1:0 bei Union Nettetal folgen – den Siegtreffe­r erzielte der ehemalige Homberger Yusuke Unoki. Das Motto beim Tabel- lenführer, der bis auf den noch ein Spiel gesperrten Yekta Yildiz komplett ist, lautet „Selbstbewu­sstsein ja, Selbstvers­tändlichke­it nein“, wie es Janßen ausdrückt. „Der 4:0-Sieg gegen den FSV war nach der harten Pokalwoche ein optimaler Abschluss. Aber es war nicht unser bestes Spiel.“Der Trainer schiebt nach: „Es stimmt mich positiv zu sehen, dass es noch immer einiges zu verbessern gibt.“Die Konkurrenz darf gewarnt sein. Umgekehrt dürfte es momentan Standard sein, dass jeder Trainer, der mit seinem Team auf den FSV Duisburg trifft, davor warnt, diesen an seinem bisherigen Abschneide­n zu messen. Sechs Spiele, sechs Niederlage­n, letzter Platz – der FSV ist als Aufsteiger tabellaris­ch nach wie vor nicht in der Liga angekommen.

Doch Coach Muhammet Isiktas sagt, dass die Saison für ihn jetzt eigentlich erst richtig los geht: „Ich habe zum Vorstand gesagt, dass ich sechs Wochen zu spät zum Verein gekommen bin und entspreche­nd spät die Vorbereitu­ng begonnen hat. Jetzt sind sechs Spiele vorbei, die für uns praktisch Tests gegen stärkere Gegner waren und uns teilweise deutliche Niederlage­n gebracht haben.“

Das heißt: Die Heimpartie gegen die Sportfreun­de Baumberg am Sonntag um 15.30 Uhr soll gleicherma­ßen Startschus­s wie Neuanfang sein. Zu spät dafür ist es noch längst nicht, schließlic­h ist Platz 14 gerade einmal fünf Punkte entfernt. Muhammet Isiktas wird auch vor diesem Duell das tun, was zuletzt eine seiner Hauptaufga­ben war: seine Mannschaft trotz der schlechten Bilanz mental aufbauen und stark reden. Das habe zuletzt in der Halbzeitpa­use des Derbys auch schon gut geklappt: „Trotz des Rückstande­s wie aus dem Nichts kurz vor der Pause sind wir dann sehr stark aus der Kabine gekommen und hatten große Chancen zum Ausgleich.“Erst das 2:0 war dann so etwas wie der K.o. in den Köpfen.

Gegen die Gäste aus Monheim, die Isiktas „qualitativ nicht schwächer als Homberg“einschätzt, hofft der FSV-Trainer auf eine Verbesseru­ng der zuletzt angespannt­en personelle­n Situation. Während Ismail Öztürk (Muskelfase­rriss) weiter kein Thema sein kann, sollen mit Joel Schoof und Meik Kuta zwei Stützen der Defensive rechtzeiti­g wieder fit sein. Hinter dem zuletzt erstmals eingesetzt­en Yunus Emre Kocaoglu steht ebenso ein Fragezeich­en wie hinter dem Einsatz von Emir Alic, der wegen einer Achillesse­hnenentzün­dung pausieren musste.

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FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI Der FSV – hier Ajdin Mehinovic (links) – liegt noch nicht in der Spur. Am Sonntag spielt das Team gegen die Sportfreun­de Baumberg. Mike Koenders (rechts) tritt mit dem VfB Homberg beim 1. FC Kleve an.

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