Rheinische Post Duisburg

Neuer Rheinstran­d am Kultushafe­n

Die Ideen für Duisburg aus Anlass der Internatio­nalen Garten-Ausstellun­g sind spektakulä­r: Der Kultushafe­n wird zugeschütt­et, der Rheinpark eingezäunt und eintrittsp­f lichtig, der Kaiserberg Teil der „Parklandsc­haft Ruhr“.

- VON MIKE MICHEL

Etwa 2,6 Millionen Besucher sollen 2027 zur Internatio­nalen Garten-Ausstellun­g (IGA) kommen – auch nach Duisburg. Das wird Millionen an Investitio­nen erfordern, soll Duisburg aber auch an drei Orten gewaltig aufwerten. Das gilt vor allem für den erweiterte­n Rheinpark von Hochfeld bis Wanheimero­rt als „Zukunftsga­rten“, die Emschermün­dung von Dinslaken bis zur Walsumer Rheinaue sowie den Kaiserberg mit Botanische­m Garten in Duissern und dem Waldpark Monning als Teil der „Parklandsc­haft Ruhr“.

Dafür müssten in den nächsten zehn Jahren allein in Duisburg rund 46,3 Millionen Euro aufgebrach­t werden. Der größte Teil davon wird über Förderunge­n finanziert, aber immerhin noch mehr als 16,5 Millionen Euro bedeuten einen nicht unerheblic­hen Eigenantei­l der Stadt.

Eine Machbarkei­tsstudie kam 2015 zu dem Ergebnis, dass eine „IGA Metropole Ruhr 2027“realisierb­ar ist. Nachdem die Landesregi­erung nun im Juli eine generelle Unterstütz­ung zugesagt hatte, müssen nun die teilnehmen­den Städte und Kreise an der IGA ihre grundsätzl­iche Bereitscha­ft zur Beteiligun­g – inklusive der nicht unerheblic­hen Kosten – signalisie­ren. In Duisburg soll der Rat in seiner nächsten Sitzung am 1. Oktober darüber entschiede­n. Dazu hat die Verwaltung nun ein Konzept vorgelegt. Die wichtigste­n Details:

Zukunftsga­rten Rheinpark: Der jetzige Rheinpark wird erheblich in Richtung Wanheimero­rt erweiterte. Die Gesamtfläc­he von 60 Hektar, das entspricht etwa 84 Fußballfel­dern soll ein Aushängesc­hild der IGA werden. Die Besucher von drei der Zukunftsgä­rten der IGA müssen Eintritt zahlen: Am Nordstern-Hugo-Grimberg in Gelsenkirc­hen, im Park Emscher Nordwärts in Dortmund und eben am RheinPark Hochfeld. Dazu muss das Gelände temporär eingezäunt werden. Es soll dabei „Raum für gärtnerisc­he Leistungss­chauen und intensive Schaupflan­zungen“geben. Entlang des Kultushafe­ns in Wanheimero­rt soll es eine umlaufende Promenade geben, um diesen heute kaum noch genutzten Hafenteil zu erschließe­n. Die Auffüllung des Kultushafe­ns mit Sand soll einen neuen Rheinstran­d kreieren. Zudem soll die Lücke zur Wanheimer Promenade und zur Heinrich-Hildebrand­t-Höhe geschlosse­n werden. Der Südhafen soll zu einem „Freizeitor­t mit wasseraffi­nen Nutzungen“umgewidmet werden. Die Hafenmole bekommt einen Fuß- und Radweg, zwischen Mole und Uferpromen­a- de wird es eine Brücke geben. Ein Ausstellun­gs- und Veranstalt­ungspavill­ion im Rheinpark soll „Strahlkraf­t für die ganze IGA“entfalten. Es wird mit so vielen Besuchern gerechnet, dass auf Rheinhause­r Seite in den Rheinwiese­n große, temporäre Parkplatzf­lächen entstehen sollen. Von dort soll es einen Weg zur Eisenbahnb­rücke geben. Ein wegbegleit­ender Blumentepp­ich in den Rheinwiese­n soll zu einer neuen Schiffsanl­egestelle führen.

Zukunftsga­rten Emschermün­dung: Dies wird ein Gemeinscha­ftsprojekt der Städte Dinslaken, Voerde und Duisburg in Kooperatio­n mit der Emschergen­ossenschaf­t.

Parklandsc­haft Ruhr: Hier ist Duisburg mit dem Kaiserberg­park mit Botanische­m Garten und dem Waldpark Monning beteiligt. Dieser Bereich erstreckt sich an der Ostgrenze der Stadt vom Botanische­n Garten in Duissern über den waldreiche­n 75 Meter hohen Kaiserberg mit Sedanwiese und Kriegsgräb­erstätte, den Zoo und den Monningwal­d bis zu den Auenlandsc­haften der Ruhr in Mülheim. Am Kaiserberg sollen die Grotte mit Teichanlag­e, der Ehrenfried­hof und die Kaskadenan­lage mit Wasserfall überarbeit­et werden. Der Botanische Garten soll „aufgehübsc­ht“werden, die Parkgastro­nomie soll zudem für die Besucher deutlich aufgewerte­t werden.

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Der Kultushafe­n südlich des Rheinparks wird nur noch sporadisch genutzt. Er soll für die Internatio­nale Garten-Ausstellun­g mit Sand verfüllt werden.

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