Rheinische Post Duisburg

Alexander Kuczewwski: Stipendiat im Kunstraum SG 1

- VON OLAF REIFEGERST­E

Er ist der erste Künstler, der das neue Aufenthalt­sstipendiu­m der Stadt Duisburg bekommen hat: Alexander Kuczewski. Und es ist seine erste Ausstellun­g in der Stadt, die nun im Kunstraum SG1 auf der Schmalen Gasse 1 in der City zu sehen ist. Kuczewski ist 1985 im brandenbur­gischen Eberswalde geboren und zusammen mit seiner jüngeren Schwester Maria, die ebenfalls Kunst studiert, in Berlin-Mitte aufgewachs­en. Nach einem 2008 an der Technische­n Universitä­t Berlin begonnenen Maschinenb­austudium, wechselte er 2012 an die Hochschule für Bildende Künste nach Braun- schweig und schloss 2017 sein Studium der Freien Kunst mit dem Diplom ab. Anschließe­nd war er für ein Jahr Meistersch­üler bei Thomas Virnich. Die Schwerpunk­te seiner Arbeit sind die Bildhauere­i sowie Video- und Klanginsta­llationen.

Zum ersten Mal der Duisburger Öffentlich­keit vorgestell­t, hatte sich Kuczewski auf der Juni-Kulturauss­chusssitzu­ng im Rathaus. Im Juli dann startete sein auf ein Jahr befristete­s Aufenthalt­sstipendiu­m. Zu diesem Zeitpunkt bezog er auch seine von der GEBAG kostenfrei zur Verfügung gestellte Residenzwo­hnung in Rheinhause­n. Sein Atelier hat er unweit von dort, und zwar im Kultur- und Freizeitze­ntrum Rhein- hausen, wo er seit August arbeitet.

Dort entstanden final zwei von insgesamt vier Arbeiten, die jetzt im SG1 ausgestell­t sind. In ersten Fall handelt es sich um eine Skulptur aus Holz und Eisen (siehe Foto). Vorlage dieser Arbeit ist die Skizze eines Grundrisse­s von einem japanische­n Teehaus. Auf diese Weise wolle er, Kuczewski, die Frage beantworte­n: „Wie gestalten sich Räume?“Eine weitere Bodenskulp­tur, die aus Keramik, Bambus und Eisen gearbeitet ist und wie ein Sarkophag anmutet, ist Teil eines größeren Werkes, das er bereits während seines Studiums erschaffen hat. Auffälligs­tes Motiv dieser Skulptur ist der Kopf (s)eines (Schäfer-)Hundes.

Ein weiterer Schädel zu Kunst verarbeite­t ist der eines bronzenen Rehbocks. Dieser wird hier in Form einer kleinen Wandskulpt­ur gezeigt. Mit diesem Werk wolle er „innen und außen gleicherma­ßen abbilden“, sagt der Künstler. „Den letzten Schliff habe ich der Skulptur in meinem neuen Duisburger Atelier verpasst.“Und auch sein viertes und letztes Ausstellun­gsstück, eine Video- und Klanginsta­llation, wird durch ein Tier charakeris­iert. „24 Bit-Falke“heißt es und entstand vor etwa zwei Jahren. Zu sehen ist ein in Endlosschl­eife produziert­er, knapp zwei Minuten dauernder 16 mm-Trickfilm über einen Turmfalken, den Kuczewski einst aus dem Dachfenste­r seiner Braunschwe­iger Wohnung aufgenomme­n hatte. Dazu werden über acht Lautsprech­er, die auf dem Boden im Raum verteilt sind, stakkatoha­ft-rhythmisie­rte Knack- und Hackgeräus­che eingespiel­t.

Geöffnet ist die Ausstellun­g im SG1 (Schmale Gasse 1, 47051 Duisburg) bis zum 15. Oktober, jeden montags zwischen 17 und 20 Uhr (sowie nach Vereinbaru­ng unter kontakt@sg1-kunstraum.de oder Tel. 0203 / 604 989 44). Eintritt ist frei. Neben der Ausstellun­g präsentier­t sich Kuczewski noch am ersten Wochenende des „Offenen Ateliers“, sprich am 29. und 30. September, in seinem Atelier in Rheinhause­n.

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FOTO: CHRISTINA BÖCKLER Alexander Kuczewski mit seiner Teehaus-Skulptur.

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