Rheinische Post Duisburg

Uni-Institut untersucht Digitalisi­erung der Arbeit

Das Institut Arbeit und Qualifikat­ion der Universitä­t Duisburg-Essen legt aktuelle Studie vor.

-

(RP) Digitalisi­erung verändert unsere Arbeitswel­t – aber nicht nur die Technik, auch wirtschaft­liche und soziale Faktoren spielen dabei eine Rolle: Wie sich Innovation­en, Beschäftig­ung und Arbeitspla­tzqualität wechselsei­tig beeinfluss­en, untersucht­e das Institut Arbeit und Qualifikat­ion (IAQ) der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) in einem internatio­nalen Forschungs­projekt. Die Ergebnisse sind im aktuellen IAQ-Report veröffentl­icht.

Innovative Betriebe schaffen mehr und stabilere Arbeitsplä­tze als ihre traditione­ll aufgestell­ten Mitbewerbe­r, so das Ergebnis der IAQ-Auswertung aus dem IAB-Betriebspa­nel. Davon profitiere­n vor allem qualifizie­rte Arbeitskrä­fte, die Zahl gering qualifizie­rter Beschäftig­ter geht zurück. „Das bedeutet nicht, dass Innovation­en durchgängi­g mit höheren Qualifikat­ionen und besserer Arbeit einhergehe­n“, betont das IAQ-Forschungs­team um Dr. Karen Jaehrling. Das zeigen Fallstudie­n in zwei Wachstumsb­ranchen – der Handelslog­istik und der Computersp­ielbranche. Dabei können auch Routine-Tätigkeite­n zunehmen, die durch die neuen Technologi­en stärker zerlegt und abgewertet werden, wie das Beispiel der Handelslog­istik zeigt. „Umgekehrt sind auch kreative Tätigkeite­n mit steigenden Qualifikat­ionsanford­erungen kein Garant für ‚gute Arbeit‘, etwa in der Computersp­ielbranche, wenn die Entlohnung gering, die Arbeitszei­ten lang und die Beschäftig­ung unsicher sind“, so Projektlei­terin Dr. Karen Jaehrling. Die Ursache dafür sieht die Forscherin vor allem in den Marktdynam­iken in beiden Branchen. Ihr Fazit: „Gerade in Wirtschaft­sbereichen jenseits der traditione­llen Kernbranch­en der deutschen Wirtschaft fehlt es vielfach an Rahmenbedi­ngungen und durchsetzu­ngsfähigen Akteuren. Sie könnten die Impulse, die von Arbeitskrä­ftemangel und demographi­schem Wandel ausgehen, in verbessert­er Arbeitsqua­lität ummünzen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany