Homberger TV feiert mit einem großen Fest
Der Verein besteht mittlerweile seit 140 Jahren und ist aus Homberg nicht mehr wegzudenken.
(D.R.) Dietrich Kleinpoppen war schon Vorsitzender des Gesangsvereins und der Feuerwehr. Am 10. Juli 1878 halste sich der Mann auch noch den dritten Vorstandsposten auf. Mit 22 weiteren Männern gründete er den Homberger Turnverein. Eine gute Idee war das damals, wie Siggi Schilling heute findet. Schilling ist aktueller Vorsitzender des HTV. Der Verein ist nun schon 140 Jahre alt. Das feiern die Homberger mit einem vielfältigen Programm – vom Freitag, 28. September, bis zum Mittwoch, 3. Oktober.
1878 war ein turbulentes Jahr. Die Bedeutung des Sports in der Gesellschaft nahm damals zu – es war die Zeit vieler Vereinsgründungen. Der Homberger TV gehört einem illustren Kreis an. Wenige Wochen zuvor gründete sich der Newton Heath LYR – heute weltweit als Manchester United bekannt. Der Fußball spielte beim HTV allerdings nie eine nennenswerte Rolle – auch wenn zwei Tore auf dem Hartplatz, aus dem im nächsten Jahr ein Naturrasenplatz werden soll, stehen. Wer am Friesenplatz kicken will, ist willkommen, sagt Schilling, das Vereinsleben spielt sich aber in den zehn Abteilungen ab. Rund 1400 Mitglieder gehören dem Club derzeit an. Der Vorsitzende sieht den HTV somit bei weitem nicht nur als Verein. „Wir sind ein gutes Stück Homberg. Wir übernehmen Verantwortung für den Stadtteil“, sagt der 66-Jährige. Es sind eben nicht mehr nur die Ideen, mit denen Turnvater Jahn einst die Gesellschaft inspirierte, die sich der Homberger TV auf die Fahne geschrieben hat. Turnen – das mag ein Wort sein, über das man das Staubtuch ziehen möchte. Auch wenn Ehrenmitglied Rolf Frahm bedauert, dass „früher viel mehr Men- schen die Prüfungen für das Sportabzeichen angelegt haben“, geht es den Hombergern darum, den Verein moderner zu machen. Dies ist den HTV-Verantwortlichen in vielen Bereichen gelungen.
Das Turnen hat beim HTV schon vor vielen Jahren einen peppigen Anstrich erhalten. Die „Fliegenden Homberger“, Stammgäste bei der Sportschau des Stadtsportbundes, sind weit über die Stadtgrenzen bekannt und beliebt. Siggi Schilling sorgt sich dennoch um die Altersstruktur seines Vereins. Er beklagt eine Überalterung: „Uns fehlt die mittlere Generation. Das kann dazu führen, dass nicht mehr genügend Ehrenamtliche da sind.“Um dies zu vermeiden, präsentieren sich die Homberger als ein offener Verein.
Schilling unterstreicht: „Wir schotten uns nicht ab, wir sind kein elitärer Club. Auf unserem Gelände und im Clubhaus ist jeder willkommen.“Deshalb planen die Homberger auch, über den Bach, der unmittelbar neben den Vereinsgelände fließt, eine Brücke zu bauen. Damit der Friesenplatz für die Homberger leichter erreichbar ist. Eine Einschränkung macht Schilling al- lerdings: „Wir dulden keine Hetze. Eine AfD-Parteiveranstaltung wird bei uns nie stattfinden.“
Am Freitag, 28. September, beginnt um 19 Uhr im Festzelt auf dem Friesenplatz eine Feierstunde für Mitglieder und geladene Gäste. Am Samstag, 29. September, steigt ab 19 Uhr eine Oktoberfest-Zelt-Party. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Am Sonntag, 30. September, laden die Homberger um 10 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst ins Festzelt. Es folgt ein Frühschoppen. Am Dienstag, 2. Oktober, beginnt um 19 Uhr eine Geburtstags-Rock-Party mit der Band Glam Bam. Karten kosten im Vorverkauf sieben Euro, an der Abendkasse zehn. Am Mittwoch, 3. Oktober, enden die Feierlichkeiten mit einem Frühschoppen mit den Edelweißmusikanten und einem Schweinsbraten-Essen. Beginn ist um 12 Uhr, Einlass ab 11 Uhr.