MSV-Frauen fordern den Spitzenreiter heraus
Fußball: Der Bundesligist hat zuletzt ein 0:4 kassiert. Am Sonntag beim FC Bayern München wird die Aufgabe schwerer.
(T.K.) Wenn der eigene nächste Gegner sein vorheriges Spiel deutlich mit 10:1 gewinnt, ist das erstmal ein kleiner Schock. Oder, Thomas Gerstner? Der Trainer des MSV Duisburg schüttelt mit dem Kopf: „Das hat mit uns nichts zu tun.“Dass also der FC Bayern München zum Saisonauftakt in der Frauenfußball-Bundesliga eben jenes Ergebnis bei Aufsteiger Bayer Leverkusen erzielt hat, soll für die Zebras, die am Sonntag um 13 Uhr beim Vizemeister der vergangenen Saison antreten müssen, kein schlechtes Omen sein. Gerstner hat sich die Partie Bayer – Bayern im Stadion angeschaut, in der die Gastgeberinnen sogar durch Jessica Wich führten. Doch dann ging’s dahin.
Die Torschützin erlitt einen Riss des Kreuzbandes, des Innenbandes und des Innenmeniskus und wird monatelang fehlen – und ihre Teamkolleginnen gerieten ohne sie unter die Räder. „Wir werden insgesamt sicherlich ganz anders an die Sache herangehen, als es Leverkusen getan hat“, sagt Thomas Gerstner, der sich trotzdem keine Illusionen über den vermutlichen Spielverlauf macht: „Unser Ziel ist es, die Bayern zu ärgern und so lange wie möglich die Null zu halten.“
Das eigene Auftaktspiel brachte dem MSV Duisburg eine 0:4-Niederlage gegen die SGS Essen ein, die den Trainer in seiner Ansicht bestätigte. „Wir sind weiter auf dem Weg. Die Vorbereitung ist für uns nicht mit dem Saisonbeginn vorbei. Die Anpassung der Spielerinnen an die Liga und die Arbeitsweise bei uns dauert noch an“, sagt Gerstner. Verzichten muss der Coach in München auf Alina Angerer, die am Sprungge- lenk verletzt ist. Auch in der Startelf wird es laut dem Trainer „so, wie es aussieht“, Änderungen geben.
Das könnte, muss aber keineswegs Pia Rybacki betreffen, die gegen die SGS Essen ihr solides Bundesliga-Debüt im Mittelfeld gefeiert hat.
„Grundsätzlich hat Pia ihre Aufgaben soweit erledigt, es fehlt halt noch die Erfahrung. Insgesamt gilt für sie wie für alle Spielerinnen auch, dass wir in den Zweikämpfen noch aggressiver sein müssen“, sagt der Duisburger Trainer.