Rheinische Post Duisburg

Aus Liebe zum Tüfteln

Am Samstag fand der dritte Duisburger Makerday statt. Rund um das Thema Digitalisi­erung und Nachhaltig­keit konnten Ideen für eigene Projekte gesammelt werden und über die Kreativitä­t der Aussteller gestaunt werden.

- VON VINCENT RASTFELD

Ob programmie­rte Legorobote­r, modulare Mini-Gewächshäu­ser, Kurse im 3D-Druck, oder aber ein Reparaturs­ervice, zu dem die Besucher ihre defekten Elektroger­äte bringen konnten: An verschiede­nen Angeboten mangelte es dem Makerday im Stadtfenst­er in der Steinschen Gasse nicht. Der Aktionstag der Volkshochs­chule und der Stadtbibli­othek hatte es sich am Samstag zum Ziel gemacht Digitalisi­erung und Innovation­sdrang für alle erlebbar zu machen. Zum dritten Mal fand der Makerday in Duisburg statt. Zusammen mit Hoch- und Sekundarsc­hulen, aber auch mit angehenden Start-Ups konnten die Besucher ihr Interesse für Programmie­rung und Technik entdecken.

Bei Stefan Gaertner und seinem Start-Up-Unternehme­n „Yard“wurde dieses Interesse schon längst in die Taten umgesetzt. Er präsentier­te auf dem Makerday seine Vision für die Gärten der Zukunft. Zusammen mit seinen vier anderen Mitgründer­n möchte er mit einem Baukastenp­rinzip die Pflanzenzü­chtung effiziente­r gestalten. „Unser Konzept basiert darauf, dass wir stapelbare Module herstellen, in denen Pflanzen ideale Bedingunge­n zum Wachsen vorfinden“, so Gaertner. Der besondere Clou ist, dass die circa 60 mal 60 Zentimeter großen Würfel in jeden Wohnraum passen und über ein eigenes automatisc­hes Bewässerun­gssystem verfügen. „So kann man aus mehreren Modulen beispielsw­eise einen Raumteiler bauen, in dem man seine eigenen Gewürze oder Früchte züchtet“, sagt Gaertner.

Auf dem diesjährig­en Makerday war er aus verschiede­nen Gründen. „Zu aller erst bin ich hier, weil Organisati­onen wie ‚FabLab‘ uns bei der Entwicklun­g der Prototypen mit Rat und Tat sehr geholfen haben. Weil sie alle auch heute beim Makerday dabei sind, sind wir hier dementspre­chend verwurzelt.“Der junge Duisburger möchte zusammen mit seinen Kollegen langsam aber sicher auf die Marktreife hinarbeite­n.

Für Josip Sosic, Fachbereic­hsleiter für Digitale Bildung an der VHS und Mitorganis­ator des Makerdays, ist das „Yard“-Projekt ein Paradebeis­piel für Eigeniniti­ative und Erfinderge­ist. „Mit dem Makerday wollen wir die Menschen an technische Themen heranführe­n, vor denen sie vielleicht sonst zurückschr­ecken. Wir möchten ihnen zeigen, dass sie mit einer guten Idee nicht völlig allein dastehen, sondern hier an der VHS und den anderen Aussteller­n, Ansprechpa­rtner haben.“

So wie etwa ein „Fab-Lab“. Bei diesen „offenen Werkstätte­n“stehen Privatpers­onen oder Studenten, die verschiede­nsten technische­n Geräte zur Verfügung um eigene Projekte umzusetzen. Am Makerday stellte sich das „FabLab“der Hochschule Rhein Waal aus Kamp-Lintfort vor. Dort stehen den Studierend­en verschiede­nste 3D-Druckgerät­e zur Verfügung.

Für alle die sich nicht allein auf ein solches Thema stürzen möch- ten, bietet die VHS „Makerspace­kurse“an. „In diesen Kursen versuchen wir alles möglich zu machen, was unsere Kursteilne­hmer konstruier­en möchten“, sagt Josip Sosic. „Aus diesem Grund stehen uns eigene kleinere 3D-Drucker zur Verfügung an denen wir beispielsw­eise Gehäuse für Lampen oder Fernbedien­ungen herstellen können.“Auch hier geht es darum, Interesse zu unterstütz­en und den Einstieg zu erleichter­n. „Hier suchen wir gemeinsam nach Lösungen und helfen, wo wir können.“Einige Plätze für den „Makerspace­kurs“gibt es auch noch. Informiere­n kann man sich im Internet auf www.vhs-duisburg.de „Wir wollen die Menschen an technische Themen heranführe­n, vor denen sie vielleicht sonst zurückschr­ecken“

Josip Sosic VHS Duisburg

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FOTOS: NORBERT PRÜMEN Felix und Philipp ließen ihre Roboter am Samstag Flyer verteilen.
 ??  ?? Im Repaircafé versuchten Tüftler, defekte Geräte zu reparieren.
Im Repaircafé versuchten Tüftler, defekte Geräte zu reparieren.

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