Die Bewerbungen bei Siemens stapeln sich
Der Standort in Hochfeld hat jährlich mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. Am Tag der Ausbildung konnte sich das Duisburger Werk über großes Interesse freuen. Mehr als 1000 Besucher kamen.
Mehr Bewerber auf einen Ausbildungsplatz als angenommen werden können – für viele Ausbildungsbetriebe in der heutigen Zeit ein frommer Wunsch. Am Siemens-Standort in Duisburg passiert das jedes Jahr. Doch damit das auf Verdichter spezialisierte Werk in Hochfeld auch in Zukunft auf den Zetteln all jener steht, die sich für einen der 35 Ausbildungsberufe interessieren, öffnete Siemens auch in diesem Jahr wieder seine Tore um für sich zu werben.
Am Samstag fand auf dem Werksgelände am Wolfgang-Reuter-Platz der „Tag der offenen Tür der Siemens-Ausbildung“statt. „Wir können jedes Jahr um die 1500 Besucher hier bei uns begrüßen“, sagt Silvana von der Weppen, Ausbildungscoach bei Siemens in Duisburg. „Dass sich von diesen vielen Besuchern nicht jeder sofort bei uns bewirbt, versteht sich von selbst, aber es ist gut zu sehen wie groß das Interesse an unserem Standort weiterhin ist.“In diesem Jahr sind 43 Ausbildungsplätze zu vergeben. „Die Zahl der Plätze schwankt mit jedem Jahr ein wenig, denn wir bilden nicht über Bedarf aus“, erklärt von der Weppen.
Die Besucher konnten sich einige der Ausbildungsgänge in den Werkstätten des Werkes anschauen. So konnten Interessierte beispielsweise selbst an einem simulierten Schweißgerät ihr Können testen. Die 18-jährige Christina Winkler aus Neukirchen-Vluyn ist in ihrem dritten Ausbildungsjahr und zeigte den Besuchern die Funktionsweise des Schweißgerätes. Sie macht bei Siemens die Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin und ist eine der wenigen jungen Frauen bei Sie- mens. „In meinem Freundeskreis bin ich tatsächlich die einzige, die eine technische Ausbildung macht, dabei kann ich sie jedem nur empfehlen, der Lust auf Abwechslung hat.“Einer Freundin hat sie ihre Ausbildung auch schon nahegelegt.
Um sich einen der Ausbildungsplätze sichern zu können, muss der Bewerber mehrere Stufen absolviert haben. „Wir haben einen zweiteiligen Auswahlprozess“, erklärt Silvana von der Weppen. „Nach der schriftlichen Bewerbung, folgt ein Auswahlgespräch bei dem wir herausfinden wollen ob die Chemie zwischen Bewerber und Ausbilder stimmt.“So wie bei David. Der 21-Jährige ist in seinem dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker und steht kurz vor seiner ersten Zwischenprüfung. Am heutigen Montag stellt er zusammen mit seinen Kollegen eine Konstruktion vor, die man als Teil einer Prüfung selbst bauen und programmieren muss. „Es ist schon sehr anspruchsvoll, wenn man selbst eine Maschine konstruieren soll. Andererseits gefällt mir die Kombination aus Planen, Elektrik und Mechanik sehr.“Der Rumelner hat sich nach dem Abitur bewusst gegen ein Studium entschieden. „Mir gefiel die Vorstellung gut, praktisch zu arbeiten. Nach der Schule hatte ich erstmal genug von viel Theorie.“
Doch auch für Studieninteressierte hat Siemens ein Angebot. Insgesamt sechs Duale Studiengänge werden in Zusammenarbeit mit der Uni Duisburg-Essen und der Hochschule Ruhr-West in Mülheim angeboten. Während der insgesamt viereinhalb Jahre Studienzeit erhält der Teilnehmer nicht nur seinen Fachbrief, sondern auch seinen Bachelor. Armin und Furkan machen zur Zeit beide ein Duales Studium zum Industriemechaniker und Maschinenbauer an der Hochschule Mühlheim. Sie sind von ihrem Studien- gang überzeugt. „Natürlich ist es etwas anstrengend, aber die Kombination aus Studium und Ausbildung hilft wirklich sehr“, sagt der 21-jährige Armin. „Irgendwann kommt dieser Aha-Moment, bei dem man das, was man in der Vorlesung gehört hat, in der Werkstatt sofort anwenden kann und umgekehrt.“
Für Furkan ist auch der Standort ein großer Vorteil. „Wenn ich sonst Maschinenbau studieren wollte, hätte ich nach Aachen gemusst. So kann ich aber jetzt von meinem zu Hause in Dinslaken aus studieren und bin näher bei der Familie und meinen Freunden.“