Rheinische Post Duisburg

Augenmaß

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Dortmund war. Dieser Wohnblock bestand auch schon seit Jahren oder Jahrzehnte­n, ohne dass etwas passierte. Diese Personen standen von heute auf morgen ohne ein Zuhause da. Die Demonstran­ten haben wahrschein­lich ein Zuhause und besetzen widerrecht­lich fremdes Eigentum, verursache­n dadurch dem Steuerzahl­er immense Kosten. Zusätzlich binden sie Polizeikrä­fte, die anderswo dringend gebraucht werden. In ihrem Bericht erwähnt Kristina Dunz von einer eventuelle­n Hardware-Nachrüstun­g älterer Dieselfahr­zeuge. Hier wird der Düsseldorf­er Bundestags­abgeordnet­e Thomas Jarzombek zitiert, der sich eine „staatlich geförderte“Hardware-Nachrüstun­g vorstellen kann. Aber hallo, über eine derart dreiste Ansage bleibt mir doch glatt die Spucke weg. Wer hat denn hier betrogen? Bestimmt nicht der Steuerzahl­er. An vorderster Front wird immer wieder VW genannt. Leider stellen sich die Kanzlerin und ihr Verkehrsmi­nister noch immer an die Seite der Betrüger und verhindern so eine konsequent­e Aufarbeitu­ng. Bei den Nachrichte­n der letzten Tage in allen Medien vermisse ich in weiten Bereichen ein Mindestmaß an Vernunft und Augenmaß, sodass sich mir die Frage aufdrängt: Lebe ich in Absurdista­n? Wenn ich lese, mit welcher Akribie im Fall Chemnitz versucht wird, aus einem Handy-Video den Beweis für Hetzjagden abzuleiten, während gleichzeit­ig über massive Gesetzesve­rstöße im Hambacher Forst mit viel Verständni­s und Wohlwollen berichtet wird, bin ich in tiefer Sorge wegen der aktuellen Einseitigk­eit in unserem Land. Und wie mit Herrn Maaßen zurzeit umgegangen wird, erinnert mich fatal an die Art und Weise, wie unbotmäßig­e Bürger in Diktaturen behandelt werden.

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FOTO:DPA- Aktivisten sitzen im Hambacher Forst im Kreis zusammen.

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