Die Welt der Technik für junge Leser
„Alles eine Frage der Technik“ist das Motto der Internationalen Kinderbuchausstellung (IKiBu), die vom 19. bis 24. November stattfindet. Das Programm umfasst 90 Lesungen und andere Veranstaltungen.
Das Ergebnis einer im Dezember 2017 veröffentlichten Studie ist alarmierend: 20 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland können nicht so lesen, dass einfache Texte dabei verstanden werden. Eine Konsequenz dieser Studie ist die sogenannte Hamburger Erklärung, die fordert: „Jedes Kind muss lesen lernen!“Bibliotheksdirektor Jan-Pieter Barbian wies am Montag bei der Vorstellung der Internationalen Kinderbuchausstellung auf diese „Hamburger Erklärung“hin. Dezernent Thomas Krützberg, zuständig für Bildung, Kultur und Soziales, griff Barbians Statement auf und erklärte die IKiBu zu einer „Muss“-Veranstaltung der Stadt Duisburg. Lesen sei eine Schlüsselqualifikation für die Teilhabe an der Gesellschaft, und eine Kommune habe durchaus die Chan- ce und Möglichkeit, die Lesekompetenz in der Stadt zu fördern. Auch wenn diese Stadt so „bettelarm wie Duisburg ist“.
Unter dem Motto „Alles eine Frage der Technik“möchte die IKiBu, die in diesem Jahr zum 47. Mal veranstaltet wird, mit einem vielfältigen Programm den Forschergeist der Kinder wecken, das Interesse an technischen Entwicklungen fördern und zugleich mit spannenden naturwissenschaftlichen Themen wieder eine neue Lesefreude entfachen. Jens Holthoff, Koordinator der IKiBu, sagte, dass in diesem Jahr das „analoge“Lesen mit der digitalen Welt der modernen Technik verbunden werde.
Kernstück der IKiBu sind die 72 Vormittagsveranstaltungen, die für Kindergartenkinder und Schüler der Jahrgangsstufen eins bis sechs angeboten werden. In den Lesungen, Theateraufführungen und Werkstätten werden die Kinder viele interessante Geschichten hören und erleben. Dabei werden Kinderbuchautoren – darunter auch Sachbuchautoren, die kindgerecht schreiben können – in Duisburg zu Gast sein, sowie bewährte Schauspieler wie Peter G. Dirmeier, Silke Roca oder Sascha von Zambelly, die Werke so präsentieren können, dass Kinder vom Vortrag gefesselt sind.
Diese Vormittagsveranstaltungen finden nicht nur in den städtischen Bibliotheken statt, sondern auch im Kiebitz, im Explorado-Kindermuseum und in der Maschinenhalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord. Dort wird beispielsweise Gerd Ruebenstrunk aus seinem Buch über den Erfinder des Dieselmotors vorlesen. „Explosion in der Motorenhalle“ist der Titel seines Buches. Einen besseren Ort als die Maschinenhalle des Landschaftsparks kann man sich für eine Lesung wohl kaum vorstellen. Das Plakat zur IKiBu stammt vom deutschen Fotografen Jan von Holleben ( Jahrgang 1977). Es ist eine Foto-Collage. Rund 60 Arbeiten des Fotokünstlers werden in drei IKiBu-Ausstellungen in der Zentralbibliothek sowie den Bezirksbibliotheken Rheinhausen und Homberg präsentiert.
Ein Höhepunkt der IKiBu-Woche ist wieder der Aktionstag am Schlusstag, Samstag, 24. November. Von 11 bis 16 Uhr geht es dabei in der Zentralbibliothek hoch her. Besonders gefragt dürften dabei die Experimente sein, die der fernsehbekannte Christoph Biemann auf der Bühne in der Kinderbibliothek zeigen wird.
Experimentell geht es auch bei der Eröffnung der IKiBu am Montag, 19. November, 11 Uhr, in der Zentralbibliothek zu. Dort wird Joachim Hecker Schulkindern der Jahrgangstufen eins und zwei einen „menschlichen Stromkreis“demonstrieren oder zeigen, wie aus Leitungswasser im Handumdrehen Kunstschnee wird. Einen humorvollen Kontrapunkt zum aktiven Technik-Motto der IKiBu setzt das Erlebnistheater ACTeFact, das am Freitag, 23. November, 16.30 Uhr, das Stück „Der König der Faulpelze“zeigt.