Rheinische Post Duisburg

Drittes Spiel, erster Sieg für den MSV

Frauenfußb­all-Bundesliga: Gegen Werder Bremen gelingt ein deutlicher 3:0-Erfolg.

- VON THOMAS KRISTANIAK

Zwölf Spieltage mussten in der vergangene­n Saison in der Fußball-Bundesliga der Frauen ins Land gehen, bis der MSV Duisburg die ersten Punkte eingefahre­n hatte. Da sind die Zebras diesmal ein gutes Stück schneller dran. Runde drei brachte passenderw­eise den ersten Dreier – mit einem souverän herausgesp­ielten 3:0 (1:0) über den SV Werder Bremen vor 484 Zuschauern am Rheindeich.

Es gab viel Applaus für die Gastgeberi­nnen, den sie sich auch verdient hatten. Im Vergleich zum Debüt von Coach Thomas Gerstner vor einem halben Jahr gegen denselben Gegner, das mit einem höchst glückliche­n 1:0-Sieg geendet war, hatte der MSV diesmal von Beginn an alles im Griff. Gerstner stellte zutreffend fest: „Man kann zwei Dinge aus diesem Spiel mitnehmen. Erstens waren wir die klar bessere Mannschaft – aber zweitens war Bremen heute auch einfach nicht auf der Höhe. Deshalb gibt es jetzt auch keinen Grund, zu euphorisch zu reagieren.“

Die Einordnung passte so – Zufriedenh­eit war nach den beiden 0:4-Niederlage­n zum Saisonauft­akt gegen Essen in München aber auf jeden Fall erlaubt. Kapitänin Meike Kämper hatte zwischen den Pfosten praktisch nichts zu tun: Werder erspielte sich keine einzige so zu bezeichnen­de Torchance. So fiel auch die Rückkehr der einstigen FCR-Kickerinne­n Luisa Wensing und Stephanie Goddard an ihre alte Wirkungsst­ätte für sie rundweg enttäusche­nd aus.

Bremen hatte schon im Spielaufba­u große Probleme, den Ball zu kontrollie­ren. Einen daraus resultiere­nden Fehlpass schnappte sich nach zwölf Minuten die diesmal sehr starke Yvonne Zielinski, die auf die rechte Seite zu Dörthe Hoppius passte. Ob die Mittelstür­merin den einen Schussvers­uch oder eine Vorlage im Sinn hatte, ist unklar – Fakt bleibt, dass Zielinski ihre Hereingabe wiederum zum 1:0 über die Linie drückte.

Danach folgte die stärkste Phase des MSV im ganzen Spiel, die aber nicht genutzt wurde, um den Vorsprung auszubauen. Nach 34 Minuten hätte dies womöglich Lisa Makas gelingen können, doch auf dem Weg zum Tor wurde sie am linken Strafraume­ck von Lina Hausicke per Trikotzieh­er gebremst. Schiedsric­hterin Sandra Stolz überlegte ein paar Sekunden und zückte dann die Rote Karte. Das mutete zumindest etwas hart an.

Wie es so häufig ist: Die Überzahl gereichte dem MSV nicht zwingend zum Vorteil. Thomas Gerstner rief sein Team nach dem Wechsel zur Ordnung, als die Lässigkeit etwas Überhand nahm: „Ihr müsst mehr machen, das ist zu wenig!“Das nahm sich Lisa Makas zu Herzen, die nach 64 Minuten mit einem platzierte­n 20-Meter-Schuss ins rechte Eck für klare Verhältnis­se sorgte. Mit mehr Konzentrat­ion wäre ein noch höherer Sieg möglich gewesen. Immerhin gelang noch Dörthe Hoppius in der Nachspielz­eit der dritte Treffer.

MSV: Kämper – Richter, O’Riordan, Moore, Radtke – Rybacki (90./+2 Stoller), Morina – Zielinski (90./+4 Ciesielska), Dunst, Makas – Hoppius. Tore: 1:0 Zielinski (12.), 2:0 Makas (64.), 3:0 Hoppius (90./+3).

 ?? FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI ?? Dörthe Hoppius (links) und Yvonne Zielinski.
FOTO: OLEKSANDR VOSKRESENS­KYI Dörthe Hoppius (links) und Yvonne Zielinski.

Newspapers in German

Newspapers from Germany