Geldumtausch kann teuer werden
Wer eine fremde Währung braucht, bekommt die im Urlaubsland meist günstiger als zu Hause. In Deutschland geht der Wechsel mitunter nur mit deutlichen Gebührenaufschlägen.
DÜSSELDORF Zwei Wochen Urlaub lagen hinter ihr – viel Sonne, viel Landschaft, jede Menge unerwarteter Eindrücke. Zu Hause wartete dann noch eine besondere Überraschung auf die Sparkassen-Kundin aus Kleve. Sie hatte noch britische Pfund übrig behalten und wollte die in Euro zurück tauschen. Den Ankauf wickelte der Sparkassen-Mitarbeiter gern ab – und stellte der Frau dafür fünf Euro extra in Rechnung.
In Zeiten, in denen der Zahlungsverkehr immer bargeldloser wird, begleichen viele auch außerhalb des Euro-Raums ihre Rechnung zwar gern mit Giro- oder Kreditkarte und ersparen sich damit den lästigen Sortentausch vor und nach dem Urlaub. Aber manche hängen noch am Bargeld, und für die kann der Tausch in Dollar, Pfund, Franken, Yen und Co.zusätzlichen Aufwand bedeuten – zumindest wenn sie im Inland wechseln. Einige Banken und Sparkassen kassieren dann nicht nur beim An- und Verkaufskurs, sondern erheben zusätzlich Gebühren für ihre Leistung – wie die Sparkasse Rhein-Maas in Kleve.
Der sogenannte Spread bei solchen Geschäften ist normal. Er bezeichnet die Lücke zwischen dem möglichen Ankaufskurs und dem möglichen Verkaufskurs der entsprechenden Währung und ist somit maßgeblich für die Attraktivität des An- oder Verkaufs verantwortlich. Im Internet kann man diesen Spread sehr schnell online vergleichen. Viele Geldhäuser bieten dazu eine Liste mit den entsprechenden Kursen an. Natürlich kann man auch die Gebühren im Preisaushang von Banken und Sparkassen nachvollziehen, aber das tun vermutlich nur wenige Kunden.
Dass manche Institute bei diesen Gebühren mitunter kräftig zulangen, hängt auch mit der Niedrigzinsphase zusammen. Durch die sind nämlich die Zinsüberschüs- se bei den Geldhäusern so sehr geschrumpft, dass die Unternehmen das mit Einnahmen an anderer Stelle wenigstens zum Teil kompensieren wollen. „Das Vorhalten von Sorten ist für die Banken und Sparkassen sehr aufwändig“, sagt Stephanie Heise, Bereichsleiterin Verbraucherfinanzen bei der Verbraucherzentrale NRW, „viele machen das auch nur für ihre eigenen Kunden und liefern nur bei Vorbestellung.“
Ein Beispiel dafür, wie sich das in Zahlen bei Kunden auswirkt, ist die Reisebank am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Das Tochterunternehmen der DZ Bank ist als Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe
Bartausch spezialisiert aufs Geschäft mit Sorten und Edelmetallen und wickelt entsprechende Geschäfte für einen Teil der Gruppe ab. Wer dort Euro in eine Fremdwährung oder umgekehrt tauschen will, zahlt auf jeden Fall einen Festbetrag von drei Euro je Währung, dazu noch einmal 2,5 Prozent vom Bruttoumtauschbetrag. Maximal werden zehn Euro fällig, was einem Tauschbetrag von 280 Euro entspricht. Dafür, so die Reisebank auf ihrer Website, sei der entgeltfreie Rücktausch bereits im Serviceentgelt enthalten. Jedenfalls dann, wenn innerhalb von 60 Tagen nach dem Einkauf der Fremdwährung diese zurück in Euro getauscht werde.
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