Rheinische Post Duisburg

Aufzug ist seit vier Monaten defekt

Es fehlten Ersatzteil­e für den alten Aufzug, sagt das DRK. Senioren im Wohnheim des DRK am Lohbachweg müssen daher Treppen steigen.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM Werner Schultz ist mit 78 Jahren zwar nicht mehr der Jüngste, er hat aber im Vergleich zu seinen Nachbarn in dem Wohnheim des DRK am Lohbachweg in Gerresheim einen entscheide­nden Vorteil: Er ist noch gut zu Fuß unterwegs und kann auch problemlos Treppen steigen. Genau das müssen die Bewohner in den rund 80 eigentlich seniorenge­rechten Wohnungen aktuell jedoch – und das seit inzwischen vier Monaten: Der Aufzug ist defekt. „Uns wurde mitgeteilt, dass für eine Reparatur Ersatzteil­e fehlen würden. Aber das kann doch unmöglich so lange dauern“, sagt Schultz. Viele der Mieter seien auf einen Rollator angewiesen oder gar schwerbehi­ndert, „die sind praktisch an ihre Wohnung gefesselt, können ohne fremde Hilfe das Haus gar nicht mehr verlassen“. Im Notfall müssten Sanitäter ebenfalls die Treppen bis in den vierten Stock steigen. „Das ist doch kein Zustand“, ärgert sich der 78-Jährige.

Seit sieben Jahren wohnt Schultz inzwischen in dem Haus, „und hier ist seit 40 Jahren kaum etwas getan worden. Nur dort, wo wirklich Publikumsv­erkehr herrscht, wird Hand angelegt“. So werde das Umfeld des Hauses auf der Seite zum Parkplatz hin einmal im Monat von Gärtnern bearbeitet. „Auf der anderen Seite zur Düssel hin wird nichts gemacht“, habe er beobachtet oder sich von anderen Mietern erzählen lassen, die noch viel länger am Lohbachweg wohnten als er. Besonders ärgerlich sei, dass es immer wieder Probleme mit Wasserschä­den gebe. „Bei Starkregen läuft die Tiefgarage voll, und die Wohnungen in Parterre stehen dann auch ganz schnell unter Wasser“, sagt er. Eine langjährig­e ehrenamtli­che Mitarbeite­rin, die 84 Jahre alt ist, habe in ihrer Erdgeschos­s-Wohnung bereits zehn dieser Wasserschä­den erleiden müssen. Den Grund dafür glaubt Schultz benennen zu können: „Die Abflüsse sind ständig verstopft, weil sie nicht gepflegt werden.“

„Die Instandset­zung des Aufzugs ist beauftragt“, sagt Jasmin Schürgers, Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes in Düsseldorf. Da es sich um einen sehr alten Aufzug aus den 1980er Jahre handelt, seien die für eine Instandset­zung notwendige­n Teile nicht lagermäßig vorhanden gewesen. „Die Hersteller­firma hat eine Verfügbark­eit der Teile und die Durchführu­ng der Instand- setzung jetzt für die 43. KalenRGE RMONI

BÜ TO derwoche zuR gesagt“, erklärt die Sprecherin.

Das wäre dann die Woche ab dem 22. Oktober. Die Mieter seien in der vergangene­n

Woche mit einem Brief über den Instandset­zungstermi­n informiert worden.

„Ich weise an dieser Stelle der Vollständi­gkeit halber darauf hin, dass es noch einen zweiten Mieteraufz­ug gibt. Allerdings bedeutet dieses für die Mieter in der Tat einen erhebliche­n Umweg im Haus, so dass eine Nutzung dieses anderen Aufzuges keine Dauerlösun­g sein kann“, ergänzt Schürgers.

Sie räumt zudem ein, dass es in der Vergangenh­eit vereinzelt Wasserschä­den in dem Gebäude gegeben habe, die insbesonde­re bei Starkregen aufgetrete­n seien. „Hier ist allerdings zu berücksich­tigen, dass das Gebäude in einem Gebiet mit sehr hohem Grundwasse­rspiegel liegt, was zu Rückstaupr­oblemen führen kann. Die Wasserschä­den wurden zeitnah und fachgerech­t beseitigt und die Kosten dafür von der Versicheru­ng übernommen.“Es treffe jedoch nicht zu, dass Abflüsse ständig verstopft seien. Die notwendige­n Reinigungs­arbeiten von Regenrinne­n und Zulaufrost­en zur Vermeidung von Verstopfun­gen würden vielmehr sorgfältig durchgefüh­rt, so Schürgers.

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RP-FOTO: MARC INGEL Werner Schultz vor dem defekten Aufzug in dem DRK-Wohnheim am Lohbachweg in Gerresheim.

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