Gebag kauft die Duisburger Freiheit
Der monatelange Stillstand im Ringen um die Zukunft des alten Güterbahnhofsgeländes am Hauptbahnhof ist beendet. Die Gebag kann das Gelände nun entwickeln und will sich dabei am Foster-Masterplan orientieren.
Das zähe Ringen um die Zukunft der Duisburger Freiheit ist beendet. Ein Jahr nachdem sich die Bürger gegen die DOC-Pläne von Investor Kurt Krieger ausgesprochen hatten, hat der Möbel-Millionär die innerstädtische Brachfläche am Dienstag an die Gebag verkauft. Das Grundstück, das wegen seiner Größe und Lage als „Filetstück“der Region gilt, kann nun von der städtischen Tochter und ihrem Geschäftsführer Bernd Wortmeyer entwickelt werden. Der Besitzübergang des Geländes erfolgt in drei bis vier Wochen. Zur Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.
Wortmeyer, den unsere Redaktion am Dienstag telefonisch auf der Heimfahrt von Berlin nach Duisburg erreichte, gab sich sehr zufrieden. „Die Tinte ist noch nicht einmal trocken“, sagte der Gebag-Chef. „Die Verträge sind heute unterschrieben worden. Einen Vorbehalt habe ich allerdings noch. Der Verkauf wird erst gültig, wenn mein Aufsichtsrat zustimmt.“Die Verhandlungen seien langwierig gewesen. „Wir haben seit etwa einem Jahr immer wieder miteinander gesprochen.“
Oberbürgermeister Sören Link sieht in dem Kauf einen großen Schritt für Duisburgs Stadtentwicklung. „Ich freue mich sehr darüber, dass sich Herr Krieger für einen Verkauf des Grundstücks entschieden hat“, sagte er. „Für uns gibt es somit endlich einen Handlungsspielraum. Wir werden nun die Grundstückentwicklung vorbereiten und uns dabei an den Plänen orientieren, die damals Norman Foster entwickelt hatte.“
Bei der Entwicklung des Geländes will sich die Gebag Zeit nehmen. „Wesentliches Kriterium für unser Engagement an dieser Stelle war die Sicherung eines für die weitere Stadtentwicklung enorm wichtigen Grundstückes in bester Innenstadtlage“, sagte Wortmeyer. Damit wolle sein Unternehmen die weitere Gestaltung und Steuerung der Stadt- entwicklung durch die Stadt Duisburg gewährleisten. „Eins ist klar, wir werden da nichts übereilen“, sagte Wortmeyer. „Was wir wollen, ist eine seriöse Entwicklung des Grundstücks.“
Die Gebag plane auf dem rund 30 Hektar großen Gelände keine eigenen Bauinvestitionen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Vielmehr werde sie sich in ihrer Funktion als Flächenentwicklerin auf die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts, die Baureifmachung inklusive des Abbruchs der alten Gebäude und die federführende Vermarktung des Geländes an potenzielle Investoren konzentrieren. Möglich sei auch die Übernahme der Erschließungsarbeiten – ähnlich also wie beim Mercatorviertel. Klare Vereinbarung sei, dass auf dem Grundstück kein Möbeloder Teppichmarkt entstehen dürfe.
Das Grundstück um den alten Güterbahnhof liegt seit vielen Jahren brach. 2005 wurde Sir Norman Foster von der Stadt Duisburg mit