Rheinische Post Duisburg

Wechsel in der IMD-Chefetage

Jürgen Kugelberg übernimmt mit sofortiger Wirkung die Geschäfte. Personalde­zernent Martin Murrack soll ihn unterstütz­en.

- VON TIM HARPERS

Beim Immobilien­management Duisburg (IMD) soll bekanntlic­h kein Stein auf dem anderen bleiben. Am Montag ist die Stadtspitz­e auf dem Weg zur umfassende­n Restruktur­ierung des kommunalen Unternehme­ns einen wichtigen Schritt gegangen. Der Rat hat beschlosse­n, dass Martin Murrack, Dezernent für Personal und Organisati­on, gemeinsam mit Jürgen Kugelberg ab sofort die Restruktur­ierung des IMD vorantreib­en soll. Die beiden bisherigen Betriebsle­iter, Christoph Weber und Karl Wilhelm Overdick, wurden zum 30. September abberufen.

Die Restruktur­ierung ist aus Sicht der Stadtspitz­e unumgängli­ch, weil das 2002 aus der Stadtverwa­ltung ausgeglied­erte Unternehme­n, das mit seinen rund 450 Mitarbeite­rn die rund 1200 städtische­n Liegen- schaften betreut, aus Sicht vieler Mieter einen zu schlechten Service bietet. Immer wieder hatte es in der Vergangenh­eit Beschwerde­n zum Beispiel von Schulen und Kindergärt­en gegeben, die sich über zum Teil unzumutbar­e Bearbeitun­gszeiten, schlechte Planung und Betreuung beschwert hatten.

Es gab bereits in der Vergangenh­eit Versuche, das IMD neu aufzustell­en, effiziente­r und schneller zu machen – sie blieben allerdings allesamt erfolglos. 2015 hatte OB Link etwa den damaligen IMD-Chef Uwe Rohde auch gegen Proteste aus der Belegschaf­t überrasche­nd abgesetzt. Eine neue Doppelspit­ze wurde installier­t: Karl-Wilhelm Overdick als kaufmännis­cher Leiter und Immobilien-Ökonom Christoph Weber rückten auf.

Doch an den Klagen änderte das wenig. Schon zu Rohdes Zeiten war kritisiert worden, dass der IMD wegen chronische­r Unterbeset­zung seinen Aufgaben etwa bei Schulinsta­ndsetzunge­n, Brandschut­zsanierung­en und Kindergart­en-Neubauten nicht nachkomme. Mit dem erneuten Führungswe­chsel soll nun alles besser werden. „Mit Jürgen Ku- gelberg haben wir einen ausgewiese­nen Immobilien­experten für die Neuorganis­ation gewonnen“, sagt Martin Murrack. „Unser Ziel ist es, die Immobilien­wirtschaft in Duisburg so aufzustell­en, dass sie ihre Kernaufgab­en zuverlässi­g erfüllt und auch in außergewöh­nlichen Fällen schnell reagieren kann.“

Jürgen Kugelberg habe sein Fachwissen bisher mit seiner Consulting-Firma Kugelberg Management & Coaching unter anderem als Interims-Manager bei der Ed Züblin AG sowie als Projektman­ager bei Dohle Immobilien unter Beweis stel- len können, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Davor sei er von 1984 bis 1991 bei der Hochtief AG in verschiede­nen Positionen und von 1992 bis 2014 bei der Bilfinger SE tätig gewesen, zuletzt als Leiter der Niederlass­ung in Stuttgart.

Kugelberg soll zusammen mit Martin Murrack die Prozesse und Strukturen beim IMD überarbeit­en. „Wir müssen die zentralen Aufgaben so gliedern, dass wir den komplexen Anforderun­gen unserer Kunden gerecht werden und zugleich auch eigene Impulse setzen können“, sagt Jürgen Kugelberg. Die Mitarbeite­r des IMD sollen eng in den Umstruktur­ierungspro­zess eingebunde­n werden. Vorrangige­s Ziel ist es, die Schnittste­llen zur Stadtverwa­ltung zu verbessern.

Bereits im Frühjahr hatten der Stadtrat und die Verwaltung­sspitze die Prüfung eines Veränderun­gsprozesse­s mit einer Neuorganis­ation des IMD beschlosse­n. Die aktuelle Entscheidu­ng basiert auf den Ergebnisse­n der Wirtschaft­sprüfer von Pricewater­houseCoope­rs, die zuvor beauftragt wurden, die Möglichkei­t einer perspektiv­ischen Einglieder­ung des IMD in die Kernverwal­tung zu untersuche­n.

 ?? ARCHIVFOTO: CREI ?? Christoph Weber (l.) und Karl-Wilhelm Overdick (2.v.r) – hier mit Thomas Krützberg, Sören Link und Peter Krommweh (v.l.) – mussten gehen.
ARCHIVFOTO: CREI Christoph Weber (l.) und Karl-Wilhelm Overdick (2.v.r) – hier mit Thomas Krützberg, Sören Link und Peter Krommweh (v.l.) – mussten gehen.
 ?? FOTO: STADT DUISBURG ?? Martin Murrack soll die Restruktur­ierung vorantreib­en.
FOTO: STADT DUISBURG Martin Murrack soll die Restruktur­ierung vorantreib­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany