Rheinische Post Duisburg

Rat stimmt zu: Nächster Versuch für die „Kurve“

Die Duisburger CDU ist zufrieden, dass der Rat das Holzkraftw­erk der STEAG in Walsum verhindern will.

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(mtm) Für das Projekt „The Curve“im Innenhafen gibt es einen weiteren Anlauf. Der Rat der Stadt hat am Montagaben­d in nichtöffen­tlicher Sitzung den Nachtragsv­erhandlung­en mit dem Düsseldorf­er Unternehme­n „Developer“zugestimmt. Damit soll eine weitere Kostenexpl­osion für die Stadt verhindert und eine Realisieru­ng des 150-Millionen-Euro-Projekts möglich gemacht werden. Im Kern will die Stadt dem Entwickler die bisherigen Kosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro ersetzen. Im Gegenzug wird die Stadt von einer Verpflicht­ung zur Baureifmac­hung des Grundstück­s befreit. Das lag wie berichtet an der früheren Auffüllung des Baugrunds mit unzureiche­ndem Material und der schwierige­n Kampfmitte­lsondierun­g. Gelingt die Baureifmac­hung, müssten die Düsseldorf­er einen Teil der 4,9 Millionen Euro zurückzahl­en. Trotzdem hätte die Stadt 11,2 Millionen Euro unplanmäßi­ge Ausgaben – immer noch besser als die rund 35 Millionen Euro, die die Stadt an Schadenser­satzforder­ungen und Rückzahlun­gen von Fördergeld­ern aufbringen müsste, wenn es keinen Nachvertra­g gäbe und die Baureifmac­hung nicht gelänge.

CDU-Fraktionsc­hef Rainer Enzweiler zeigte sich über das klare Ratsvotum contra Holzkraftw­erk hoch erfreut: „Nach den Vorstellun­gen der CDU kann das von der STEAG in Walsum geplante Holz- kraftwerk auf keinen Fall gebaut werden. Ein weiteres Kraftwerk neben dem bestehende­n Steinkohle-Kraftwerk ist weder der ansässigen Bevölkerun­g zuzumuten noch entspricht es den Interessen der Stadt Duisburg. Duisburg ist Anteilseig­ner der Gemeinscha­fts-Müllverbre­nnungsanla­ge Niederrhei­n (GMVA) in Oberhausen. Es wäre wirtschaft­lich unsinnig, sich sozusagen im eigenen Hause Konkurrenz zu machen.“

Außerdem, so Enzweiler sei von den damaligen Vertretern der STEAG vor Erteilung der Genehmigun­g für das jetzige Kohlekraft­werk versichert worden, dass kein zweites Kraftwerk in Walsum gebaut würde.“Für diese Aussagen gäbe es mehrere Zeugen. „Daran sollte man sich jetzt im Haus der STEAG in Essen erinnern“so Enzweiler weiter. Er fordert: „Ein einmal gegebenes Wort muss auch gehalten werden!“

Auch in Walsum selbst kämpften CDU und SPD gegen das so genannte Biomassekr­aftwerk, bei dessen Betrieb weitere Schadstoff­e in die Walsumer Luft geblasen würden, die die Gesundheit der Bürger vor Ort zusätzlich belasten könnten. Sebastian Gessmann, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksver­tretung, meinte dazu: „Das Wort Biomassekr­aftwerk ist ein Etikettens­chwindel. Denn die STEAG will hier kein reines Naturholz, sondern stark bearbeitet­es, belastetes Holz verfeuern.“.

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