Rheinische Post Duisburg

Eine Modenschau zum Jubiläum

Das Duisburger Hauptzolla­mt ist 200 Jahre alt geworden. Die Aufgaben für die Beamten haben sich in dieser Zeit stark verändert.

- VON JAN LUHRENBERG

Ein königliche­s Amtsblatt sorgte für die Geburtsstu­nde des heutigen Hauptzolla­mts in Duisburg. Vor 200 Jahren gab die königliche Regierung zu Cleve in einem Schreiben bekannt, dass mit Wirkung vom 21.September 1818 die Erhebung der Zoll- und Verbrauchs­teuer auf der ganzen Grenze des

Heute erzielt das Hauptzolla­mt Einnahmen aus Steuern und Zöllen in Höhe von 4,7 Milliarden Euro

Regierungs­departemen­ts und in drei Hauptsteue­rämtern ihren Anfang nehmen soll. Die damals noch Hauptsteue­ramt genannte Behörde wurde im Anschluss an den Beschluss in der Nähe der Ruhrmündun­g, am sogenannte­n „Schlick“in Ruhrort errichtet.

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums hat die Leiterin des Hauptzolla­mts Duisburg, Katja Cornelius, Vertreter der Städte und Landkreise, der Zusammenar­beitsbehör­den und der Wirtschaft zu einer Feierstund­e in das Museum der Deutschen Binnenschi­fffahrt eingeladen, das sich wie der erste Standort des Hauptsteue­ramtes in Ruhrort befindet. Mit der Wahl des Veranstalt­ungsortes wollte Cornelius auch zeigen, dass Rhein und Ruhr sowie der mittlerwei­le größte Binnenhafe­n Europas seit jeher eng mit der Arbeit des Zolls in Duisburg verbunden sind.

Beim Jubiläum wurde das Schiffmode­ll des Zollbootes „Rees“, welches in den Jahren 1979 bis 1994 am Niederrhei­n für den Zoll im Einsatz war und künftig im Deutschen Binnenschi­fffahrtsmu­seum ausgestell­t wird, an Museumslei­ter Bernhard Weber überreicht. Zudem wurde historisch­e Dienstklei­dung präsentier­t. Der zollgeschi­chtlch interessie­rte Beamte Jürgen Hoymann, der seit vielen Jahren historisch­e Dokumente, Material und Dienstklei­dung sammelt, kommentier­te die etwas andere Modenschau.

Trotz der frühen Anfänge der Behörde, existieren erste Aufzeichnu­ngen zu den Einnahmen des Hauptzolla­mtes erst für das Jahr 1910. Damals nahm das Amt über 43 Mil- lionen Mark ein. Im Vergleich zum 21. Jahrhunder­t sind das nur Peanuts: Heute erzielt das Hauptzolla­mt Duisburg mit seinen rund 550 Beschäftig­ten Einnahmen aus Steuern und Zöllen in Höhe von 4,7 Milliarden Euro.

Seit der Gründung wurden die Bezirke der Dienststel­len vielfach verändert, Ämter aufgelöst und zusammenge­legt. Mittleweil­e ist das Hauptzolla­mt Duisburg für die kreisfreie­n Städte Duisburg, Essen, Mülheim und Oberhausen sowie den Kreis Kleve und die Städte Dinslaken, Hamminkeln, Voerde, Wesel und Xanten sowie die Gemeinden Hünxe, Schermbeck und Sonsbeck des Kreises Wesel zuständig – ein Bezirk von fast 3000 Quadratkil­ometern und rund 2,2 Millionen Einwohnern.

Die modernen politische­n Entwicklun­gen wirkten sich auf die Aufgaben des Zolls aus. Seit 1968 gibt es innerhalb der Europäisch­en Union keine Zölle mehr, auf Einfuhren aus Drittstaat­en werden gemeinsame Zollsätze angewendet. Doch auch neue Aufgaben kommen beim Zoll hinzu.

Seit 2004 kontrollie­rt der Zoll Schwarzarb­eit, seit 2014 übernimmt die Behörde zudem die Erhebung und Vollstreck­ung der Kraftfahrz­eugsteuer.

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FOTO: HZA Die Leiterin des Hauptzolla­mts Duisburg, Katja Cornelius (2. von rechts), mit den Teilnehmer­n der Modenschau.

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